Neustadt an der Weinstraße

Wasser-Super-Gau in Neustadt: Versorgungsengpass schockt Bürger

Nach einem unerwarteten Ausfall der Wasserversorgung in Neustadt/WN, verursacht durch einen fehlerhaften Plan aus dem Jahr 1976, kämpfte Bürgermeister Sebastian Giering zwei Tage lang mit seinem Team, um die Situation zu beheben und die Stadt wieder mit Wasser zu versorgen, was nun für die Bürger von großer Bedeutung ist, da die Stabilität der Wasserversorgung sich zukünftig verbessern soll.

Neustadt/WN. Ein Wasserengpass hat die Stadt Neustadt in den letzten Tagen in Atem gehalten und dabei die Versorgungsstrukturen auf eine harte Probe gestellt. Bürgermeister Sebastian Giering bezeichnete die Situation sogar als „Wasser-Super-Gau“.

Der Engpass in der Wasserversorgung

Schockiert und erschöpft berichtet Bürgermeister Giering von den Turbulenzen: „Schlimmer geht’s nicht mehr“, sagt er mit sichtbarem Sonnenbrand im Gesicht. Die Wasserversorgung der Stadt war am Mittwochmorgen praktisch eingestellt. Dies führte zu einer massiven Krisensituation, die über zwei Tage andauerte.

Die unerwartete Ursache

Ursprünglich plante die Stadt, den sogenannten Ostring zu kappen, um den neuen Hochbehälter anschließen zu können. Giering erläutert, dass laut Plan zwei unabhängige Wasserleitungen vorhanden sein sollten. Doch die Realität sah anders aus. „Es gab nie zwei unabhängige Hauptwasserleitungen“, stellt er klar. Die eine Leitung, die die Stadt versorgen sollte, war zu keiner Zeit korrekt angebunden.

Fehlender Überblick und unklare Kommunikation

Am Mittwoch waren die Verantwortlichen verwirrt und im „Blindflug“, wie der Bürgermeister beschreibt. Anfängliche Annahmen über Druckschwankungen erwiesen sich als unzureichend. Durch unklare Informationen über die laufenden Arbeiten am Hochbehälter wurde die Lage zusätzlich verkompliziert. Erst am Donnerstagmorgen konnte das gesamte Ausmaß der Krise erfasst werden, als die Stadtleitung gekappt wurde.

Wasser für das Bezirksklinikum – Notmaßnahmen ergriffen

Angesichts der Wasserknappheit wurde schnell reagiert: Die Feuerwehren aus Neustadt/WN, Lanz, Störnstein und das Technische Hilfswerk (THW) aus Weiden brachten dringend benötigtes Wasser für das Bezirksklinikum. Auch wenn das Wasser, das verteilt wurde, nicht trinkbar war, konnten zumindest Hygienemaßnahmen sichergestellt werden.

Der Weg zur Lösung

Nachdem das Wassergefüge wiederhergestellt wurde, konnten die verantwortlichen Stellen die Einspeisung über den Ostring steigern. Dies zeigte schnell Wirkung: In Reiserdorf und in großen Teilen von Neustadt wurde die Wasserversorgung schrittweise wiederhergestellt. Dennoch gab es einige Hochpunkte, wie das Gymnasium, die länger betroffen waren.

Dank an die Bevölkerung und Lehren aus der Krise

Bürgermeister Giering sprach seinen Dank an die Neustädter Bürger aus, die Verständnis für die unvorhergesehene Situation zeigten. „Diese Herausforderung hat uns gelehrt, dass wir nun tatsächlich über zwei Hauptwasserleitungen verfügen,“ fügte er hinzu. Dies könne in Zukunft für eine stabilere Wasserversorgung sorgen.

Blick in die Zukunft

In der Nachbereitung der Krise ist Giering optimistisch, sieht er doch die Möglichkeit, dass Druckprobleme bei zukünftigen Rohrbrüchen der Vergangenheit angehören könnten. Die kürzlich aufgetretenen Verfärbungen im Wasser sind laut dem Bürgermeister normal. Es handele sich um Korrosionsablagerungen, die sich beim Füllen der Leitungen lösen, und kein Grund zur Sorge.

Die Geschichte dieses Wasserengpasses ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern zeigt auch, wie wichtig resilientere Versorgungsstrukturen in Gemeinden sind. Neustadt hat einmal mehr bewiesen, dass in Krisenzeiten gemeinschaftliches Handeln und schnelles Reagieren entscheidend sind.

NAG

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