Der Schutz vor Gewalt in familiären Beziehungen im Fokus einer Fachtagung in Linkenbach
In Linkenbach fand kürzlich eine Fachtagung des Runden Tisches gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Rhein-Westerwald statt, die sich mit dem wichtigen Thema des Gewaltschutzes und des Umgangsrechts bzw. Sorgerechts beschäftigte. Besonders aufmerksam verfolgten Vertreterinnen und Vertreter von Beratungsstellen, Jugendämtern, Polizeidienststellen und Schulen die Ausführungen der erfahrenen Richterin a.D., Sabine Heinke, die Einblicke in die familiengerichtlichen Verfahren im Kontext von Gewalt gewährte.
Heinke sprach auch über die Schwierigkeiten und Defizite, denen Familienrichterinnen und Familtenrichter in Fällen häuslicher Gewalt gegenüberstehen. Oft müssen sie vom „Regelsatz“, wie ihn das Bürgerliche Gesetzbuch vorgibt, abweichen und eigene Ermittlungen durchführen, um das Wohl des Kindes zu gewährleisten. Der Grundsatz, dass das Umgangsrecht mit beiden Eltern dem Kindeswohl dient, kann in Fällen von Gewaltkonflikten jedoch das Gegenteil bewirken.
Ein großes Problem besteht darin, dass wichtige Informationen auf dem Weg zum Gericht verloren gehen können. Der mühsame Weg durch verschiedene Institutionen bis zum familiengerichtlichen Verfahren führt oft zu Informationsverlusten. Daher ist es entscheidend, Schnittstellen zu beleuchten und alle relevanten Informationen zusammenzutragen, um Mütter und ihre Kinder effektiv vor weiterer Gewalt zu schützen.
Alle Interessierten haben nun die Möglichkeit, einen Reader zur Tagung zu bestellen, solange der Vorrat reicht. Weitere Informationen und Reader sind auf den Homepages der Kreisverwaltungen des Landkreises Neuwied und des Westerwaldkreises verfügbar. Eine wichtige Initiative zur Förderung des Gewaltschutzes und zur Sensibilisierung für diese bedeutende Thematik in unserer Gesellschaft.
– NAG