In der niedersächsischen Stadt Elsfleth ereignet sich erneut ein schwerer Vorfall an der Huntebrücke, die erst vor drei Monaten in Betrieb genommen wurde. Ein Binnenschiff kollidierte am Dienstagabend, gegen 17 Uhr, mit dem Brückenbauwerk, was erhebliche Schäden nach sich zog und den Verkehr erneut zum Erliegen brachte.
Schiffskollision und Schäden
Bei der Kollision wurde das Brückenhaus des Tankmotorschiffs völlig zerstört. Die Wasserschutzpolizei bestätigte, dass beide Besatzungsmitglieder, der Schiffsführer und ein weiteres Mitglied, leicht verletzt wurden und ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Überall rund um den Aufprallort lagen die Trümmer des abgerissenen Brückenhauses verstreut.
Wiederholte Probleme für die Huntebrücke
Es ist kaum zu fassen, dass die Huntebrücke bereits zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten nach einem ähnlichen Unfall demoliert wurde. Im Februar 2024 hatte ein Binnenschiff das alte Bauwerk so schwer beschädigt, dass die Deutsche Bahn gezwungen war, in Rekordzeit eine Behelfsbrücke zu errichten. Seit Ende April fahren wieder Züge über die Hunte, jedoch könnte dieser Vorfall die Situation erneut komplizieren.
Ermittlungen und Auswirkungen auf den Verkehr
Derzeit untersucht die Polizei den genauen Ablauf des Unfalls. Zeitgleich prüft die Deutsche Bahn, ob ein sicheres Befahren der Brücke nach der Kollision möglich ist. Die Brücke war aus sicherheitstechnischen Gründen um etwa 30 Zentimeter niedriger als das vorherige Modell, was bedeutet, dass bestimmte größere Binnenschiffe nur unter speziellen Bedingungen durchfahren konnten. Laut Berichten war dem Kapitän des verunglückten Schiffs offensichtlich nicht bekannt, dass die Durchfahrt nur bei niedrigem Wasserstand möglich war.
Fazit: Sicherheit auf Wasser und Brücke
Dieser Vorfall wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit und Konstruktion der Huntebrücke sowie zu den Vorschriften für die Schifffahrt auf. Die wiederholten Kollisionen verdeutlichen, dass sowohl die Infrastruktur als auch die Schulung der Schiffsführer dringend verbessert werden müssen, um künftige Unfälle zu verhindern. Während die Ermittlungen andauern, bleibt die Frage, wie viele weitere Vorfälle notwendig sind, um die dringend benötigten Änderungen in der Region vorzunehmen.
– NAG