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Ein letzter Wunsch: Barbara erlebt die Ostsee mit dem Wünschewagen

Die 58-jährige Barbara aus dem Landkreis Wolfenbüttel erfüllt sich ihren letzten Wunsch, die Ostsee in Travemünde zu sehen, dank des „Wünschewagens Niedersachsen“, der ihr und ihren Angehörigen einen unvergesslichen Abschied ermöglicht.

Im Landkreis Wolfenbüttel hat eine 58-jährige Frau namens Barbara eine besondere Reise unternommen, die ihr Herzenswunsch war: ein Besuch an der Ostsee. Ihre herausfordernde gesundheitliche Situation, die ihr Leben stark beeinträchtigt hat, konnte sie nicht davon abhalten, diesen letzten Traum zu verwirklichen. Dank des „Wünschewagens Niedersachsen“ wurde Barbara die Möglichkeit gegeben, noch einmal die Wellen des Meeres zu erleben.

Das Team des Wünschewagens, bestehend aus engagierten ehrenamtlichen Helfern wie Anja, Sabine und Stephan, hat alles organisiert, um Barbara diese emotionale Reise zu ermöglichen. Ihre Dienstleistung ist für die Betroffenen kostenlos und erwünscht, um ihnen in schwierigen Zeiten besondere Momente zu bescheren. Diese emotionalen Erlebnisse werden regelmäßig auf der Facebook-Seite des ASB dokumentiert, um die wichtige Arbeit des Vereins bekannt zu machen.

Barbara am Wasser: Ein bittersüßer Abschied

Mit einem entschlossenen Lächeln kroch Barbara fast mit Zählen der Wellen auf die Wasserkante zu. Der Wunsch, ihre Füße ins Wasser zu tauchen und die salzige Brise um sich zu spüren, wurde zur Realität. Erfreut und gleichzeitig von der Last der Trauer überwältigt, beschreibt sie den Moment, in dem sie erkennt, dass es ein Abschied von der Ostsee ist. Ihre Nichte und ihre Schwestern waren zu dieser bedeutenden Reise eingeladen, um Barbara in diesem intimen Augenblick zu begleiten.

Ein spezieller Strandbuggy ermöglichte es Barbara, direkt ans Wasser zu gelangen. Dieser technische Helfer erleichtert den Zugang zum Strand für Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist. Während die Wellen sanft an ihren Beinen plätschern, ist Barbara in Gedanken und lässt die Erinnerungen an frühere Besuche lebendig werden. „Es war wunderschön“, gibt sie ihren Begleiterinnen später zu verstehen, während sie gemütlich am Strand sitzen und die Atmosphäre genießen.

Ein unvergesslicher Ausflug mit besonderen Begleitern

Anja und Sabine sind mehr als nur Unterstützer auf dieser Reise; sie sind auch Mitarbeiter im Hospiz-Zentrum Wolfenbüttel, wo Barbara betreut wird. Durch ihre Begleitung floriert Barbara’s Kommunikation und Lebhaftigkeit, was für eine bemerkenswerte Veränderung sorgt. Der Ausflug befreit sie aus der typischen Zurückhaltung, in der die Krankheit sie gefangen hält.

Sie verbringen den Tag mit ausgedehnten Spaziergängen am Strand und einer „Fischbrötchenjagd“, einem typischen gastronomischen Erlebnis an der Küste. Diese kleinen Freuden bringen Licht und Freude in Barbaras Tag und schaffen neue, wertvolle Erinnerungen.

Abschließend, als der bewegende Ausflug zu Ende geht und Barbara sich wieder in ihr Bett zurückzieht, kann sie den Moment der Rückkehr nicht ganz verstanden. „Schade, dass man so einen Ausflug nur einmal machen kann. Es war wunderschön. Danke“, sagt sie zu ihren großzügigen Begleitern und hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei ihnen.

Die Bedeutung des Wünschewagens Niedersachsen

Der „Wünschewagen Niedersachsen“ erfüllt essentielle Wünsche und bietet Sterbenden die Möglichkeit, letzte, bedeutende Momente zu erleben. Diese emotionalen Reisen sind ohne Kosten für die Fahrgäste, finanziert durch Spenden und das Engagement der Helfer. Um auch künftig solche wertvollen Erlebnisse bieten zu können, ist der Verein auf die Unterstützung von Spendern angewiesen.

Wer den „Wünschewagen Niedersachsen“ unterstützen möchte, kann dies durch Spenden tun. Die Informationen dazu sind auf den offiziellen Kanälen des ASB Niedersachsen verfügbar und ein einfacher Weg, um dazu beizutragen, dass weitere Wünsche in Erfüllung gehen können.

Die Rolle von Wünschen in der Palliativpflege

Wünsche und letzte Wünsche spielen eine wesentliche Rolle in der Palliativpflege. Sie bieten nicht nur den Patienten, sondern auch ihren Angehörigen die Möglichkeit, emotionale Abschiede zu gestalten. Die Erfüllung dieser Wünsche kann ein Gefühl von Kontrolle und Autonomie zurückgeben, was in einer Zeit der Krankheit besonders wichtig ist.

In vielen Palliativstationen und Hospizen wird Wert darauf gelegt, die Wünsche der Patienten ernst zu nehmen und sie aktiv in die Pflegeplanung einzubeziehen. Der psychologische Nutzen, der aus der Erfüllung eines Herzenswunsches resultiert, kann das Wohlbefinden der Patienten merklich steigern, was durch zahlreiche Studien unterstützt wird.

Struktur und Finanzierung des Wünschewagens

Der „Wünschewagen Niedersachsen“ ist Teil des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) und hat sich darauf spezialisiert, sterbenden Menschen letzte Wünsche zu erfüllen. Das Fahrzeug wird nicht nur als Transportmittel eingesetzt, sondern dient auch als mobiler Raum, der individuellen Bedürfnissen gerecht wird. Es ist ausgestattet mit allem Notwendigen, um den Reisenden eine würdevolle und angenehme Fahrt zu bieten.

Die Finanzierung dieser Initiative basiert überwiegend auf Spenden. Der ASB Niedersachsen erhält keine direkten staatlichen Mittel zur Deckung der Kosten für die Fahrten, weshalb auf die Großzügigkeit der Öffentlichkeit angewiesen ist. So können Fahrten wie die von Barbara ermöglicht werden, ohne dass die Betroffenen finanziell belastet werden.

Ehrenamtliches Engagement im ASB

Die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer, wie Anja und Sabine, spielt eine entscheidende Rolle im Erfolg der Wünschewagen-Initiative. Sie bringen nicht nur praktische Unterstützung, sondern auch Empathie und Verständnis für die emotionalen Bedürfnisse der Patienten mit. Die Schulung und Vorbereitung der Ehrenamtlichen ist daher essenziell, um auf die vielfältigen und teils komplexen Situationen eingehen zu können, die in der Palliativversorgung auftreten können.

Engagierte Helfer erhalten eine fundierte Ausbildung und lernen den respektvollen Umgang mit den Patienten sowie deren Angehörigen. Die persönliche Bindung, die sich dabei oft entwickelt, schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, die für die Betroffenen von immenser Bedeutung ist.

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