Pflegekosten in Niedersachsen steigen erneut
Eine aktuelle Studie des Verbands der Ersatzkassen (vdek) zeigt, dass die Kosten für einen Platz im Pflegeheim in Niedersachsen weiter ansteigen. Durchschnittlich zahlen Bewohnerinnen und Bewohner jetzt 2.528 Euro im Monat, was einem Anstieg von 137 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Auswirkungen auf Rentnerinnen und Rentner
Die Diskrepanz zwischen den Kosten für Pflegeheime und den durchschnittlichen Rentenzahlungen in Niedersachsen führt dazu, dass immer mehr Menschen im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sind. Rentnerinnen und Rentner erhalten durchschnittlich 1.551 Euro, was oft nicht ausreicht, um die Pflegeheimkosten zu stemmen.
Gründe für die Preissteigerung
Der vdek nennt verschiedene Gründe für den kontinuierlichen Anstieg der Pflegeheimkosten. Unter anderem führen höhere Löhne für Pflegekräfte, Inflation und zusätzliche Eigenanteile der Bewohnerinnen und Bewohner zu den steigenden Ausgaben. Zudem tragen die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner die Kosten für die Gebäude-Instandhaltung, Ausstattung, Unterkunft und Verpflegung.
Forderungen an die Bundesregierung
Angesichts dieser Entwicklung drängt der vdek darauf, dass die Bundesregierung schnell handelt, um eine stabile Finanzierungsgrundlage zu schaffen und die Heimbewohner vor finanzieller Überlastung zu schützen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant für den Herbst eine Reform vorzulegen, um die Pflegeversicherung zu stabilisieren und die drohende Kollapsgefahr abzuwenden.
Vorschläge der Landesregierung
Die Landesregierung in Niedersachsen mahnt zur Diskussion über konkrete Vorschläge, wie mehr Geld in die Pflegeversicherung fließen kann. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums betont die Notwendigkeit, dass mehr Menschen in die Pflegeversicherung einzahlen und auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber stärker beteiligt werden sollten.
Appell des vdek an das Land
Neben der Bundesregierung sieht der vdek auch das Land in der Verantwortung, die Investitionskosten für Pflegeheime zu übernehmen. Der Verband verweist dabei auf die Unterstützung, die Krankenhäuser vom Land erhalten. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Niedersachsen betont, dass bereits 70 Millionen Euro jährlich für Investitionen bereitgestellt werden, aber weitere finanzielle Unterstützung nicht möglich sei.
– NAG
