Die Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf die Arbeitswelt in Niedersachsen
In Niedersachsen ist ein alarmierender Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen zu verzeichnen. Die DAK-Gesundheit berichtet, dass die Zahl der Fehltage in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 bei 191 pro 100 Versicherte liegt, was einen Anstieg im Vergleich zu 181 Tagen im Vorjahr darstellt. Dieser Trend ruft besorgniserregende Bedenken hinsichtlich der Beschäftigungssituation in der Region hervor.
Appell an Arbeitgeber für mehr Engagement
Dirk Vennekold, der Landeschef der DAK, fordert die Arbeitgeber auf, proaktiver mit der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter umzugehen. In Zeiten, in denen viele Menschen unter hohem Druck durch gesellschaftliche Krisen leiden, erscheint es entscheidend, Maßnahmen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit zu implementieren.
Vergleich der gesundheitlichen Herausforderungen
Psychische Erkrankungen sind nun fast gleichauf mit Muskel-Skelett-Erkrankungen, die häufigste Ursache für Fehltage. Während die Ausfalltage durch Muskel-Skelett-Erkrankungen bei 191,3 pro 100 Versicherte liegen, zeigen diese Statistiken, dass sich die Arbeitswelt in einem kritischen Zustand befindet und gesundheitliche Probleme immer vielfältiger werden.
Der Krankenstand bleibt hoch
Der Krankenstand in Niedersachsen liegt laut DAK bei 5,8 Prozent, ein Rekordwert, der an jedem Tag hunderttausende von Beschäftigten betrifft. Im Durchschnitt hatten DAK-versicherte Arbeitnehmer zwischen Januar und Juni 2024 rund 10,6 Fehltage. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse berichtet sogar von einem Krankenstand von 6,7 Prozent, was ebenfalls auf zunehmende Atemwegserkrankungen zurückgeführt wird.
Bedeutung der digitalen Krankschreibung
Ein weiterer Aspekt, der in Betracht gezogen werden sollte, ist die Einführung der digitalen Krankschreibung, die helfen könnte, das Ausmaß von Arbeitsausfällen genauer zu erfassen. Diese neue Methode der Dokumentation dürfte viele Faktoren beeinflussen und könnte es ermöglichen, präzisere Statistiken über die gesundheitlichen Herausforderungen zu erstellen, mit denen die Arbeitnehmenden konfrontiert sind.
Fazit und Ausblick
Der Anstieg der Fehltage durch psychische Erkrankungen ist nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein wirtschaftliches Problem, das zunehmende Aufmerksamkeit erfordert. Arbeitgeber haben die Verantwortung, ein gesundes Arbeitsumfeld zu fördern, um die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten nachhaltig zu unterstützen. Nur so kann die Produktivität langfristig gesichert werden.
– NAG