DruckenTeilen
Schuldenfreiheit in der Samtgemeinde ist nicht nur ein statistischer Wert, sondern ein Zeichen für verantwortungsbewusste Finanzpolitik, wie die Beispiele Kirchdorf und Schwaförden zeigen.
Ehrenamtliche Arbeit als Schlüssel zur Schuldenfreiheit
In Niedersachsen erheben nur zehn Kommunen den Status der Schuldenfreiheit, darunter die Samtgemeinden Kirchdorf und Schwaförden im Landkreis Diepholz. Diese erfreuliche Lage verdanken die Bürgermeister dem verstärkten Einsatz von Ehrenamtlichen, der es den beiden Gemeinden ermöglicht, kommunale Aufgaben kosteneffizient zu bewältigen.
Die finanzielle Situation im Landkreis Diepholz
Der Landkreis Diepholz insgesamt verzeichnet eine Schuldenlast von 3,17 Millionen Euro. Im Gegensatz dazu erfreuen sich Kirchdorf (7.341 Einwohner) und Schwaförden (6.957 Einwohner) einer makellosen Bilanz ohne Schuldenlast. Die hohe Schuldensumme der Gemeinde Weyhe wird zum Beispiel durch ihre vielfältigen Aufgaben erklärt, die sie für die gesamten Landkreisgemeinden wahrnimmt.
Nutzerfreundliche Infrastruktur und Bildung oder Prestigeprojekte?
Heinrich Kammacher, Samtgemeindebürgermeister von Kirchdorf, betont, dass das Miteinander von Politik, Bürgern und Wirtschaft unerlässlich für den Erfolg sei, insbesondere bei der Infrastruktur und der Bildung. „Wir investieren nicht in Prestige-Objekte“, so Kammacher, „sondern in die praktische Verbesserung von Lebensqualität und Sicherheit.“
Defensives Ausgabeverhalten als Erfolgsrezept
Helmut Denker, Bürgermeister von Schwaförden, hebt hervor, dass die Gemeinde trotz eines begrenzten Haushalts von einer defensiven Ausgabenstrategie profitiert. „Wir müssen genau prüfen, welche Ausgaben nötig sind“, sagt Denker und betont die Herausforderung, mit steigenden Anforderungen von Bund und Land gegebenenfalls notwendige Investitionen zurückzustellen.
Gemeinschaftliche Werte schaffen wirtschaftliche Stabilität
Die Rolle der Vereine in Kirchdorf, die oftmals Aufgaben übernehmen, die sonst von der Kommune finanziert werden müssten, spielt eine entscheidende Rolle. Die Feuerwehr in Varrel etwa baut ihr neues Feuerwehrhaus praktisch selbst, was über 5.000 geleistete Ehrenamtstunden umfasst. Diese Zusammenarbeit reduziert die Ausgaben der Gemeinde erheblich.
Zukunftsorientierte Blickwinkel für nachhaltige Entwicklung
Während die kommunale Schuldenfreiheit derzeit gefeiert wird, haben die Bürgermeister einen Blick auf die Zukunft und sind vorsichtig optimistisch. „Es ist wichtig, auch die kommenden Jahre im Blick zu haben“, erklärt Kammacher. Langfristige Planungen und eine vorausschauende Finanzpolitik sind essenziell, um auch in herausfordernden Zeiten wirtschaftlich stabil zu bleiben.
Insgesamt bieten Kirchdorf und Schwaförden wertvolle Lehren für andere Kommunen, die auf der Suche nach nachhaltigen Finanzierungsmodellen sind. Der Einsatz von Ehrenamtlichen, intelligente Investitionen in die Infrastruktur und verantwortungsvolle Ausgabepolitik könnten die Wege zu einer schuldenfreien Zukunft auch für andere Gemeinden zu einem erreichbaren Ziel gestalten.