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Uralte Pflaume Kreike im Weserbergland: Neue Hoffnung durch lokale Manufaktur

In Niedersachsen hat Sebastian Budde, Eigentümer der Weserbergland Spirituosenmanufaktur, mit Hilfe seiner 90-jährigen Großmutter eine fast ausgestorbene Zwetschgenart, die Kreike, gerettet, um daraus künftig Obstbrand herzustellen und so alte Obstsorten für kommende Generationen zu bewahren.

Stand: 09.08.2024 17:30 Uhr

Schutz der Kreike und seine Bedeutung für die Region

Im Landkreis Holzminden fand eine bemerkenswerte Rettungsaktion für die alte Zwetschgenart Kreike statt. Sebastian Budde, Eigentümer der Weserbergland Spirituosenmanufaktur in Heinsen, setzt sich leidenschaftlich dafür ein, diese uralte Sorte vor dem Aussterben zu bewahren. Die Kreike, bekannt für ihren leicht zimtigen Geschmack, wird nicht nur für die Herstellung von Obstbrand genutzt, sondern hat auch einen tiefen kulturellen Wert für die Region.

Eine Handlung mit emotionalem Hintergrund

Die Inspiration für dieses Vorhaben kam vom Familienerbe, insbesondere von Buddes Großmutter, die als junge Frau an einer Straße im Solling die letzten Bäume der Kreike gesehen hatte. Gemeinsam mit seiner 90-jährigen Großmutter machte sich Budde auf die Suche nach diesen Bäumen und fand schließlich nur noch zwei Exemplare. Dies zeigt, wie wichtig familiäre Bindungen und Erinnerungen sind, um das kulturelle Erbe am Leben zu halten.

Zukünftige Ernte und langfristige Ideen

Obwohl die Rettung der Kreike bereits ein großer Erfolg ist, wird es noch Jahre dauern, bis nennenswerte Ernten realisiert werden können. Budde hat 100 Bäume nachzüchten lassen und arbeitet eng mit der örtlichen Naturschutzstiftung sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises zusammen. Die erste Ernte wird wohl erst in einigen Jahren möglich sein, jedoch hat Budde keine finanziellen Ambitionen. Für ihn geht es vor allem darum, alte Obstsorten für zukünftige Generationen zu bewahren.

Wirtschaftliche Herausforderungen und leidenschaftliche Motivation

Trotz der Schwierigkeiten, die mit der Erhaltung außergewöhnlicher Früchte verbunden sind, bleibt Budde optimistisch. Er betont, dass es nicht um den finanziellen Gewinn geht, sondern um die Leidenschaft, traditionsreiche Sorten zu erhalten. Diese Initiative ist nicht nur ein Schritt zur Rettung einer Obstbaumsorte, sondern auch ein Beitrag zur regionalen Identität und zur Biodiversität.

Die Bemühungen von Sebastian Budde tragen zur Erhaltung des kulturellen Erbes im Weserbergland bei und machen deutlich, wie wichtig es ist, regionale Produkte und Traditionen zu schützen. Diese Maßnahme könnte auch als Vorbild für andere Regionen dienen, die sich um den Erhalt ihrer eigenen Pflanzenvielfalt bemühen.

Dieses Thema im Programm: NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 10.08.2024 | 15:00 Uhr

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