Nordhausen. Im idyllischen Bleicherode plant eine gemeinnützige Einrichtung die Wiederbelebung eines ehemaligen Schullandheims. Die Zukunft der traditionsreichen Bildungsstätte, bekannt unter dem Namen Schneckenhengst, steckt nun in einem neuen Konzept, das Kindern und Jugendlichen zugutekommen soll.
Nach einer zweijährigen Bauphase wird das Areal nun als Wohn- und Tagesgruppe „Am Wald“ umgestaltet. Unternehmenssprecher Franz Funkel von dem Nordhäuser Jugendsozialwerk sieht die Übernahme des Gebäudes als „weitere Herausforderung und Verpflichtung“ an. Die Umgebung, die im Landschaftsschutzgebiet „Bleicheröder Berge“ liegt, wird als ideal für die pädagogische Arbeit beschrieben. Hier können Kinder und Jugendliche nicht nur naturpädagogische Erfahrungen sammeln, sondern auch Handwerk und praktische Fähigkeiten entwickeln.
Erweiterung der Angebote für Familien
Gisela Morgenroth, die Geschäftsführerin der Einrichtung, zeigt sich optimistisch bezüglich der Pläne: „Die beiden neuen Einrichtungen in Bleicherode ergänzen unsere bestehenden Angebote in der Region zwischen Wülfingerode und Nordhausen und erweitern unser Portfolio auch konzeptionell.“ Ihre Vision ist es, Familien und Jugendämtern ein passendes Angebot zur Unterstützung zu unterbreiten, was die Hilfsangebote in der gesamten Region verbessert.
Ein zentraler Punkt des neuen pädagogischen Konzepts und der Arbeit des Teams in „Am Wald“ wird die Natur- und tiergestützte Pädagogik sein. Funkel hebt hervor, dass bereits wertvolle Erfahrungen durch den schuleigenen Streichelzoo in Wülfingerode und die Reittherapie an der Hofgemeinschaft Herreden bestehen. Diese Ansätze stellen eine sinnvolle Bereicherung der zukünftigen Programme dar und haben sich in der Vergangenheit als effektiv erwiesen.
- Aktuell werden in den Einrichtungen des Heilpädagogischen Zentrums in Wülfingerode 170 Kinder und Jugendliche stationär und teilstationär betreut.
- Eine besondere pédagogique Ausrichtung, die sowohl das Handwerk als auch den naturnahen Umgang mit Tieren umfasst, wird angestrebt.
Um den neuen Standort bekannt zu machen und die örtliche Gemeinschaft einzubinden, lädt das Jugendsozialwerk am 14. September zu einem Tag der offenen Tür in der neuen Wohngruppe „Am Wald“ ein. An diesem Tag sind alle Interessierten herzlich eingeladen, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen und mehr über die zukünftigen Angebote zu erfahren.
Ein Blick in die Zukunft
Mit der Erneuerung der Einrichtung in Bleicherode wird ein bedeutender Schritt in der Bildungs- und Sozialarbeit vollzogen, der nicht nur auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingeht, sondern auch die Familie als Ganzes unterstützt. In einer Zeit, in der immer mehr Kinder und Jugendliche Hilfe benötigen, verheißt das neue Konzept frischen Wind im Bereich der sozialen Dienstleistungen.
Das Projekt „Am Wald“ ist mehr als nur ein neuer Standort. Es ist ein Versprechen an die nachfolgende Generation, auf die Herausforderungen der heutigen Zeit mit einem umfassenden, kreativen und empathischen Ansatz zu reagieren. Die Vision ist klar: Eine Zukunft gestalten, in der niemand zurückgelassen wird und jeder die Chance auf Teilhabe hat.
red
Nordhausen. Neues Leben am Wald: Was eine gemeinnützige Gesellschaft aus Nordhausen mit einem ehemaligen Schullandheim plant.
Nach zweijähriger Bauphase wird das ehemalige Schullandheim Schneckenhengst in Bleicherode jetzt zur Wohn- und Tagesgruppe „Am Wald“. Mit der Übernahme dieser sehr traditionsreichen Einrichtung in der Talstraße am Vogelberg stehe „eine weitere Herausforderung und Verpflichtung“ für das Nordhäuser Jugendsozialwerk an, erklärt Unternehmenssprecher Franz Funkel.
Die idyllische Lage im Landschaftsschutzgebiet „Bleicheröder Berge“ eigne sich jedoch perfekt für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, meint Funkel.
Auch Geschäftsführerin Gisela Morgenroth blickt optimistisch in die Zukunft: „Die beiden neuen Einrichtungen in Bleicherode ergänzen unsere bestehenden Angebote in der Region zwischen Wülfingerode und Nordhausen und erweitern unser Portfolio auch konzeptionell“, meint sie. „So können wir den Familien und Jugendämtern, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen wollen, das für sie passende Angebot machen.“
Gute Erfahrungen mit der tiergestützten Pädagogik
Das pädagogische Team der Einrichtung sieht seine Arbeit mit den jungen Menschen besonders im Bereich Naturpädagogik und Handwerk. Auch eine Ausrichtung hin zur tiergestützten Pädagogik würde sich anbieten, betont Funkel. Hier gebe es zahlreiche und jahrelange Erfahrung durch den schuleigenen Streichelzoo in Wülfingerode oder dem Angebot der Reittherapie an der Hofgemeinschaft Herreden.
Allein in den Einrichtungen, die zum Heilpädagogischen Zentrum in Wülfingerode gehören, werden aktuell 170 Kinder und Jugendliche stationär und teilstationär betreut und von Pädagogen begleitet.
Am 14. September plant das Jugendsozialwerk in Bleicherode einen Tag der offenen Tür in der neuen Wohngruppe „Am Wald“. Alle Interessenten, Freunde und Anwohner sind eingeladen.
Gesellschaftliche Bedeutung der Einrichtung
Die Neugestaltung des Schullandheims zur Wohn- und Tagesgruppe ist nicht nur eine Maßnahme zur Verbesserung der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, sondern auch eine Antwort auf die zunehmenden gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich der sozialpädagogischen Unterstützung. In Deutschland gibt es einen steigenden Bedarf an spezialisierten Einrichtungen, insbesondere für junge Menschen mit komplexen Bedürfnissen. Das Sozialgesetzbuch (SGB) VIII verpflichtet die Jugendämter dazu, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern und ihnen ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen.
Das Jugendsozialwerk in Nordhausen verfolgt mit diesen neuen Angeboten nicht nur die unmittelbare Unterstützung der jungen Menschen, sondern auch deren gesellschaftliche Integration. Diese Angebote sind entscheidend, da sie nicht nur den Personen in schwierigen Situationen helfen, sondern auch das soziale Netzwerk innerhalb der Gemeinschaft stärken.
Die Rolle der Naturpädagogik
Die Ausrichtung der neuen Einrichtung auf Natur- und tiergestützte Pädagogik spielt eine wesentliche Rolle in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Forschungen zeigen, dass der Kontakt zur Natur positive Auswirkungen auf das körperliche und psychische Wohlbefinden hat. Institutionen wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit [BMU](https://www.bmu.de) betonen die Bedeutung von Naturerfahrungen für die kindliche Entwicklung.
Programme, die solche Aspekte fokussieren, sehen eine Verbesserung der sozialen Kompetenzen, eine Förderung von Empathie und ein gesteigertes Verantwortungsbewusstsein vor. In einer Zeit, in der viele Kinder und Jugendliche zunehmend in städtischen Umgebungen aufwachsen, wird der Zugang zur Natur umso wichtiger. Die geplanten Programme der Einrichtung könnten als Vorbild für ähnliche Einrichtungen in anderen Regionen dienen.
Gemeinschaftsveranstaltungen und Ausblick
Der Tag der offenen Tür am 14. September ist nicht nur eine Gelegenheit für die Einrichtung, sich vorzustellen, sondern auch wichtig für die Schaffung eines Dialogs zwischen der Einrichtung und der Gemeinde. Solche Veranstaltungen fördern das Verständnis und das Vertrauen in soziale Einrichtungen und helfen, Vorurteile abzubauen.
Zusätzlich wird erwartet, dass durch die Vernetzung mit anderen lokalen Einrichtungen und Institutionen synergetische Effekte entstehen, die sowohl der Zielgruppe als auch dem gesamten Sozialgefüge der Region zugutekommen.
red