Nordhausen

Umweltskandal in Nordhausen: Jäger entdeckt 100 Asbestplatten im Wald

Ein Jäger entdeckte im August etwa 100 illegal entsorgte Asbestplatten im Wald bei Nordhausen, was zu einem Ermittlungsverfahren gegen eine Baufirma aus Berlin führte, die verdächtigt wird, die Abfälle nicht fachgerecht entsorgt zu haben, und somit einen Umweltskandal auslöste.

Nordhausen. Ein aufsehenerregender Umweltskandal zieht durch den Kreis Nordhausen, nachdem ein Jäger in einem Waldstück zwischen Niedergebra und Bleicherode etwa 100 Asbestplatten entdeckt hat. Diese illegalen Ablagerungen haben in der Region Empörung ausgelöst und die Suche nach den verantwortlichen Tätern vorangetrieben. Die zuständigen Behörden haben ihre Ermittlungen bereits aufgenommen, und es gibt vielversprechende Hinweise.

Der Vorfall ereignete sich Mitte August, als der Jäger auf die gesundheitsgefährdenden Abfälle stieß. Sofort informierten die zuständigen Abfallwirtschaftsbehörden, die nicht nur eine fachgerechte Entsorgung der Platten sicherstellten, sondern auch den Ursprung der illegalen Entsorgung untersuchen wollten. Der Vorfall wirft ernsthafte Fragen über die Praktiken von Unternehmen auf, die im Bauwesen tätig sind.

Ein starkes Engagement der Gemeinschaft

Aufgrund der sofortigen Benachrichtigung des Ordnungsamtes der Stadt Bleicherode konnten die zuständigen Stellen den Zeitraum der Ablagerung schnell eingrenzen. Kathrin Materlik, die Fachgebietsleiterin der Abfallwirtschaft, hebt die entscheidende Rolle der Bürger hervor: „Bereits wenige Tage nach der Entdeckung erhielten wir hilfreiche Hinweise aus der Bevölkerung zur Herkunft der Abfälle.“ Diese Informationen führten zu einer intensiven Untersuchung.

Ein Anreiz war die von der Gemeinde Niedergebra ausgelobte Belohnung von 200 Euro für wertvolle Hinweise, die zu den Tätern führen konnten. Die Bürger zeigten großes Interesse und Unterstützung bei der Aufklärung des Vorfalls. Dies unterstreicht das Verantwortungsbewusstsein der Gemeinschaft in Bezug auf Umweltschutz und illegale Abfallentsorgung.

Ermittlungen gegen eine Berliner Baufirma

Die Hinweise führten zur Überprüfung mehrerer Baustellen in der Gemeinde, auf denen aktuell Asbestplatten demontiert wurden. Dabei wurde festgestellt, dass in einigen Fällen keine Entsorgungsnachweise vorgelegt werden konnten – was verdächtig ist. In allen Fällen war dasselbe Berliner Bauunternehmen aktiv. Die Ermittler hegen den Verdacht, dass dieses Unternehmen die gesetzlich geforderte fachgerechte Entsorgung der Asbestabfälle nicht durchgeführt hat. Innerhalb nur von vier Tagen konnte ein möglicher Verantwortlicher ausfindig gemacht werden. Kathrin Materlik kündigt an: „Wir leiten unsere Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft Mühlhausen weiter.“

Die illegalen Ablagerungen belaufen sich auf eine Menge von etwa 2,7 Tonnen Asbestzementplatten. Die Behörden betonen, dass die fachgerechte Entsorgung dieser Abfälle im örtlichen Abfallwirtschaftszentrum lediglich rund 430 Euro gekostet hätte. Die Kosten der illegalen Entsorgung und die Folgen könnten jedoch weitaus teurer werden.

Dirk Schimm, der zweite Beigeordnete des Landkreises, äußert sich klar zu diesem Vorfall: „Ein derartiges Verhalten nehmen wir nicht hin. Wir werden weiterhin alles tun, um die Verursacher sowie Unterstützer zu ermitteln und sie für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen.“ Er betont, dass die illegalen Ablagerungen von Abfällen keine Bagatelle darstellen und ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Die finanziellen Folgen der illegalen Abfallentsorgung haben den Haushalt des Landkreises im vergangenen Jahr mit ungefähr 33.500 Euro belastet.

Die Reaktionen aus der Bevölkerung und von den Behörden zeigen, dass man in Nordhausen trotz der Herausforderungen entschlossen ist, gegen Umweltvergehen vorzugehen. Die Entdeckung dieser gefährlichen Abfälle hat nicht nur individuelle Konsequenzen für die Verantwortlichen, sondern auch wichtige Fragen zu den Kontrollen in der Baubranche aufgeworfen.

Insgesamt zeigt dieser Vorfall die Notwendigkeit, Umweltgesetze strenger durchzusetzen und das Bewusstsein für illegale Abfallentsorgung zu schärfen.

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