Nordrhein-Westfalen

Zunehmende Stiefeltern-Adoptionen in NRW: Statistiken 2023 im Fokus

Im Jahr 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen 76 Prozent aller 820 Adoptionen durch Stiefeltern vollzogen, was auf einen kontinuierlichen Anstieg dieser Praxis hinweist, da Stiefelternadoptionen seit 2020 auch in stabilen Partnerschaften ohne Ehe möglich sind.

Die steigende Zahl der Stiefelternadoptionen in Nordrhein-Westfalen zeigt eine bemerkenswerte Veränderung in der Familienstruktur und den rechtlichen Rahmenbedingungen. Die aktuelle Statistik des Statistischen Landesamtes IT.NRW berichtet, dass im Jahr 2023 insgesamt 820 Adoptionen von Kindern und Jugendlichen in NRW verzeichnet wurden. Dabei übernahmen Stiefeltern in 76,0 Prozent der Fälle die Verantwortung für die Adoption, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.

Der Trend der Stiefelternadoption

Die Möglichkeit für Stiefeltern, Kinder des Partners zu adoptieren, wurde seit 2020 durch die Gesetzesänderung in stabilen Partnerschaften ohne Ehe erheblich erleichtert. Dies spiegelt sich in den aktuellen Zahlen wider: Von den 623 Stiefeltern, die 2023 Kinder adoptierten, waren 593 verheiratet und 30 waren nicht verheiratet. Dies zeigt die zunehmende Akzeptanz von alternativen Familienmodellen in der Gesellschaft.

Sinkender Anteil an Adoptionen ohne Verwandtschaftsverhältnis

Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der Adoptionen, bei denen kein familiäres Verhältnis bestand, auf 22,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 lag dieser Wert bei 38,9 Prozent. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die Gesellschaft zunehmend Familieneinheiten anerkennt, die durch Partnerschaften und nicht unbedingt durch Blutverwandtschaft gebildet werden.

Statistik im Überblick

Die Gesamtzahl der Adoptionen in 2023 blieb nahezu stabil im Vergleich zum Vorjahr, als 822 Adoptionen registriert wurden. Allerdings war die Zahl im Vergleich zu 2014 um 5,4 Prozent niedriger, wobei die höchsten Werte in den Jahren 2015 und 2016 mit jeweils 946 Adoptionen erreicht wurden. Damit zeigt sich ein leicht rückläufiger Trend in der Gesamtzahl der Adoptionen über einen längeren Zeitraum, während die Zahlen für Stiefelternadoptionen weiterhin zunehmen.

Bedeutung der statistischen Erhebung

Diese Entwicklungen sind nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Gesellschaft von großer Bedeutung. Die Adoptivstatistiken liefern eine solide Grundlage für politische und soziale Entscheidungen, die sich direkt auf Kinder und Familien auswirken. Sie helfen dabei, den Bedarf an programmspezifischen Unterstützungen und Dienstleistungen zu erkennen und anzupassen. Trotz einiger Herausforderungen, wie etwa den durch einen Cyberangriff bedingten Meldeproblemen im Kreis Siegen-Wittgenstein, setzt das Statistische Landesamt alles daran, zuverlässige Daten zu erheben und zu veröffentlichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuelle Entwicklung bei Adoptionen in Nordrhein-Westfalen einen tiefen Einblick in die sich wandelformierenden Familienstrukturen gewährt. Mit dem Anstieg der Stiefelternadoptionen wird deutlich, dass auch moderne Partnerschaften und Familienformen zunehmend in den rechtlichen Rahmen eingebunden werden, was einen wichtigen Schritt in Richtung gesellschaftlicher Akzeptanz darstellt.

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