Im August 1974 betrat eine junge Frau namens Silvia Stern die Gadebuscher Kreissparkasse am Platz der Freiheit. Damals ahnte sie nicht, dass diese Entscheidung ihre berufliche Laufbahn für die nächsten 50 Jahre prägen sollte. Der Weg dorthin war jedoch alles andere als geradlinig und hatte seine Wurzeln in familiären Entscheidungen und einer unerwarteten Weihnachtsgans.
Silvia war nicht von Anfang an auf eine Karriere im Finanzwesen festgelegt. Ursprünglich plante der Stadtrat von Gadebusch, dass sie Lehrerin werden sollte, da sie ihren Mitschülern in der Schule Nachhilfe in Mathe gab. Doch der kreative Verstand der jungen Frau zog es vor, mit Zahlen zu arbeiten, anstatt vor einer Klasse zu stehen. Diese Leidenschaft führte schließlich zu ihrem ersten Job in der Sparkasse, den sie im Jahr 1974 antreten konnte.
Ein einfallsreicher Weg zur ersten Arbeitsstelle
Die Entscheidung von Silvia, sich bei der Sparkasse zu bewerben, war stark mit der Unterstützung ihrer Mutter Gudrun Beyer verbunden. Diese unternahm mit ihrer Tochter den Weg zur Sparkasse, um die Bewerbung zu initiieren. „Ein paar Tage später meldete sich die Sparkasse, dass Silvia die Stelle bekommen könnte“, erinnert sich Gudrun stolz. Doch bevor Silvia ihre berufliche Laufbahn beginnen konnte, stand noch eine große Hürde bevor: die Wohnungssuche.
„Das war ein riesiges Problem. Nirgends gab es ein Zimmer. Oder wenn, dann wollte man darin nicht wohnen“, zitiert sie ihre Schwierigkeiten. Der mädchenhafte Entschluss der Mutter, selbst kreativ zu werden, führte dazu, dass sie ein Gelenk aus Thandorf, bestehend aus einer traditionellen Weihnachtsgans, als Verhandlungswaffe einsetzte. Ihre Hartnäckigkeit wurde schließlich belohnt und sie fanden ein Zimmer direkt gegenüber der Sparkasse – der perfekte Standort für Silvias Arbeit.
Die Feierlichkeiten zu Silvia Sterns 50-jährigen Dienstjubiläum fanden in der Gadebuscher Sparkasse statt. (Foto: Maik Freitag)
Während ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten ehrte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest, Kay Facklam, nicht nur Silvia Stern, sondern auch ihre Mutter, die maßgeblichen Anteil an ihrer Karriere hatte. „Wenn man sieht, was daraus geworden ist, haben sie alles richtig gemacht“, lobte er die Weitsicht ihrer Entscheidung.
Leidenschaft, die nie nachließ
In den fünf Jahrzehnten ihrer Karriere blieb Silvia Stern der Sparkasse treu. „Ich liebe meinen Beruf und den Umgang mit den Kunden. Warum sollte ich woanders arbeiten?“ lautete ihre klare Antwort auf mögliche Wechselgedanken. Ihre ungebrochene Leidenschaft für das, was sie tut, hat dazu geführt, dass sie sogar über ihre offizielle Altersgrenze hinaus gearbeitet hat und ihren Nachfolger, Lennard Müller, einarbeitet, der bald ihre Baufinanzierungsverträge übernehmen wird.
Sowohl Marktbereichsleiter Veit Schläger als auch Gadebuschs Geschäftsstellenleiterin Ines Wiencke schlossen sich den Glückwünschen an und wünschten Silvia und Lennard viel Erfolg auf ihrem zukünftigen Weg. Silvias Geschichte ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine Kombination aus Leidenschaft, Unterstützung und einem Quäntchen Glück eine herausragende berufliche Laufbahn prägen kann.