Die Initiative zur Revitalisierung des Konrektorenhauses in Northeim zeigt, wie lokale Gemeinschaften aktiv zur Erhaltung von Kulturgütern beitragen können.
Wiederbelebung eines historischen Gebäudes
Das Konrektorenhaus am Kirchplatz 8 in Northeim, ein Baudenkmal mit einer langen Geschichte, steht im Zentrum eines Gemeinschaftsprojektes zur Stadtsanierung. Die Stadt Northeim erwarb das Gebäude im Jahr 2020, und es ist Teil eines umfassenden Sanierungsplans, der bis 2032 ausgeführt werden soll. Ein geplanter Arbeitseinsatz, der kürzlich stattfand, zielt darauf ab, das Gebäude als sozio-kulturelles Zentrum zu renovieren und wiederzubeleben.
Freiwillige Helfer im Einsatz
Die Harmonisierung von Tradition und modernem sozialen Leben ist eine treibende Kraft hinter der Unterstützung durch freiwillige Helfer. Unter der Leitung des Northeimer Stadtarchivars Dr. Stefan Teuber trafen sich zahlreiche Engagementfreudige, darunter Mitglieder des Vereins „Leben am Northeimer Kirchplatz anno 1510“ und des Heimat- und Museumsvereins. Auch die Stadtverwaltung stellte Geräte und Container zur Verfügung.
Sanierungsarbeiten und Sicherheitsmaßnahmen
Vor dem eigentlichen Arbeitseinsatz wurden umfassende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Die Anbringung von Stützen an der Nordfassade und die Absicherung instabiler Strukturen waren essenziell, um die Sicherheit der Helfer zu gewährleisten. Der Arbeitseinsatz selbst konzentrierte sich auf das Entrümpeln des Hauses, um eine gefahrlose Begehung zu ermöglichen und die Statik des Gebäudes zu entlasten.
Historische Schätze und hohe Kosten
Bei den Arbeiten kamen auch wiederverwertbare Materialien zum Vorschein, wie Fachwerklehm und Backsteine, die für die zukünftige Sanierung genutzt werden sollen. Nachdem ein Gutachten aus dem Jahr 2021 die notwendige Investition von 1,7 Millionen Euro für die Sanierung bestätigte, ist die Finanzierung ein bedeutendes Thema. 1,1 Millionen Euro könnten aus der Stadtsanierung fließen, doch ein ausführliches Nutzungskonzept steht noch aus.
Gemeinschaftsgefühl und Ausblick
Northeims Bürgermeister Simon Hartmann würdigte das Engagement der Helfer und nahm persönlich an einem Rundgang durch das historische Gebäude teil. Der nächste Arbeitseinsatz ist bereits in Planung, bei dem weitere partielle Bereiche des Gebäudes, wie der Gewölbekeller, entrümpelt werden sollen.
Die Bemühungen der Gemeinde und ehrenamtlicher Helfer sind ein leuchtendes Beispiel für das Potential von gemeinschaftlichen Initiativen zur Bewahrung kultureller Werte. Das Konrektorenhaus könnte bald zu einem lebendigen Ort der Begegnung und Kultur für die Bürger von Northeim werden.