Ein Rückblick auf die Erntebedingungen im Landkreis Northeim
Die aktuellen Erntebedingungen im Landkreis Northeim werfen einen Schatten auf die Erwartungen der Landwirte. Mit der Ernte fast abgeschlossen, zeigen die Berichte, dass viele Landwirte in der Region mit niedrigeren Erträgen kämpfen müssen, insbesondere bei Winterraps und Wintergerste. Die Wetterbedingungen spielten dabei eine entscheidende Rolle.
Wetterkapriolen und ihre Folgen
Die Herausforderungen für die Wintergerste und den Raps im Landkreis Northeim können auf die klimatischen Bedingungen in den Monaten April und Mai zurückgeführt werden. Soweit die Berichte belegen, war der April von reichlich Niederschlägen, jedoch unzureichendem Sonnenschein geprägt, was das Wachstum der Pflanzen negativ beeinflusste. Laut Claus Hartmann, dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Landvolk Northeim-Osterode, hatten diese Faktoren erhebliche Auswirkungen auf die Ernte.
Positive Nachrichten für andere Feldfrüchte
Trotz der schwierigen Situation für Raps und Wintergerste gibt es auch erfreuliche Nachrichten. Hartmann berichtet, dass die Bedingungen für Weizen, Zuckerrüben und Mais deutlich besser sind. „Insbesondere beim Weizen sehen wir derzeit vielversprechende Ansätze, jedoch muss auch hier die Ernte erst abgeschlossen werden, um ein endgültiges Urteil zu fällen,“ erklärt Hartmann. Dies deutet darauf hin, dass Landwirte möglicherweise in anderen Bereichen Ausgleich für die schwache Raps- und Gerstenernte finden könnten.
Gründe für unvollständige Ernte auf den Feldern
Ein weiteres Thema, das Licht auf die Ernteerfahrung wirft, sind die unvollständigen Erntearbeiten auf manchen Getreidefeldern. Hartmann führt dies auf verschiedene Faktoren zurück. Zum einen wurden die Arbeiten häufig von Regen unterbrochen. Zum anderen waren Teile der Felder so nass, dass sie nicht mit schweren Maschinen befahren werden konnten. Schließlich konnten in Bereichen, die von Winterhochwasser betroffen waren, erst später neue Kulturen eingesät werden, die jetzt in der Ernte zurückbleiben.
Blick in die Statistik
Die Zahlen aus dem gesamten Bundesland Niedersachsen verdeutlichen die Situation weiter. So wurden auf mehr als 144.000 Hektar Wintergerste angebaut, die nun mit einem Ertrag von etwa 73 Dezitonnen pro Hektar geerntet wurde – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als noch 83 dt/ha erzielt wurden. Für den Winterraps sind die Ertragsprognosen noch geringer, bei unter 35 dt/ha, verglichen mit 38 dt/ha im Jahr 2023. Markus Gerhardy, Landwirt aus Gieboldehausen, schätzt die Gesamternte im südniedersächsischen Raum als unterdurchschnittlich ein.
Fazit und Ausblick
Die Erntebedingungen im Landkreis Northeim sind ein klarer Hinweis auf die Unsicherheiten, die die Landwirtschaft mit sich bringt. Die Notwendigkeit, sich an wechselnde Wetterverhältnisse anzupassen, wird immer deutlicher. Während die aktuellen Erträge hinter den Erwartungen zurückbleiben, bleibt die Hoffnung, dass andere Kulturen, die in diesem Jahr besser gedeihen, den Verlust ausgleichen können. Der Blick auf die Ernte wird weiterhin auf die kommenden Wochen gerichtet sein, während die Landwirte mit den Herausforderungen der Natur umgehen.
– NAG