DeutschlandNürnbergWissenschaft

Bayerische Bürgerwissenschaftler entdecken rasantes Weltraumobjekt

Bayerische Bürgerwissenschaftler entdeckten im Rahmen eines NASA-Projekts ein außergewöhnliches Himmelsobjekt, das mit über 1,6 Millionen Meilen pro Stunde aus der Milchstraße fliegt, was die Astronomie aufgrund seiner ungewöhnlichen Eigenschaften und Herkunft revolutionieren könnte.

Nürnberg – Eine spannende Entdeckung zeigt einmal mehr, wie wichtig Freiwillige in der modernen Wissenschaft sind. Im Rahmen des Nasa-Projekts „Backyards Worlds: Planet 9“ haben engagierte Bürgerwissenschaftler aus Deutschland ein außergewöhnliches Himmelsobjekt identifiziert, das sich mit einer enormen Geschwindigkeit durch das All bewegt. Dabei handelt es sich um das erste seiner Art, dessen Masse vergleichbar oder kleiner als die eines kleinen Sterns ist.

Bürgerwissenschaftler, das sind Hobby-Astronomen, die im Rahmen von Citizen-Science-Projekten mit Fachleuten zusammenarbeiten, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Diese Art von Zusammenarbeit zwischen Laien und Profis hat unter anderem im August eine aufregende Entdeckung hervorgebracht. Das neu entdeckte Objekt trägt den Namen CWISE J124909.08+362116.0 und fliegt mit beeindruckenden 1,6 Millionen Meilen pro Stunde aus der Milchstraße.

Das Geheimnis des schnellsten Objekts

Die Faszination für die Astronomie liegt nicht nur in den großen Teleskopen und den weit entfernten Galaxien, sondern auch in den leidenschaftlichen Freiwilligen, die ihre Zeit investieren, um unser Wissen über das Universum zu erweitern. Martin Kabatnik aus Nürnberg ist einer der Bürgerwissenschaftler, der gemeinsam mit seinen Mitstreitern Thomas P. Bickle und Dan Caselden dieses bewegte Objekt entdeckt hat. Kabatnik kann sein Glück kaum fassen und äußert, dass er beim ersten Anblick der Daten sofort dachte, dass die Entdeckung bereits bekannt sein müsste.

Die Daten, die sie gesammelt haben, zeigen, dass CWISE J1249, abgesehen von seiner hohen Geschwindigkeit, auch eine geringe Masse aufweist. Dies lässt die Wissenschaftler spekulieren, ob es sich bei dem Objekt um einen ganz normalen Stern oder um einen Braunen Zwerg handeln könnte. Letzteres ist eine besondere Art von Himmelskörper, der zwischen einem Planeten und einem Stern steht, verursacht durch unzureichende Wasserstofffusion in seinem Kern. Überraschenderweise zeigt das Objekt eine abweichende chemische Zusammensetzung, die darauf hindeutet, dass es zu einer der ersten Generationen von Sternen in unserer Galaxie gehören könnte.

Teamarbeit im Zeitalter der Bürgerwissenschaft

Die Entdeckung ist das Ergebnis einer engmaschigen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Personen und Gruppen. Kabatnik hebt hervor, wie wichtig die Unterstützung seiner Mitstreiter war. Besonders die Hilfe von Melina Thévenot, die ihre Erfahrungen über ihren Blog teilt und eine spezielle Analyse-Software zur Verfügung stellt, wird als entscheidend für den Erfolg beschrieben. Auch die Software von Frank Kiwy hat eine bedeutende Rolle in der Entdeckung gespielt.

In der heutigen Zeit, in der Wissenschaft häufig als eine isolierte Disziplin wahrgenommen wird, zeigt dieser Erfolg, wie wertvoll und fruchtbar die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligen und Fachleuten sein kann. Es stellt sich heraus, dass die Entdeckung im Astrophysical Journal Letters veröffentlicht wurde, was die Bedeutung dieser Arbeit noch einmal unterstreicht.

Die Nasa selbst hat bereits Interesse an der Entdeckung bekundet und hebt hervor, dass solche Bürgerwissenschaftler eine entscheidende Rolle in der neuen Ära der Astronomieforschung spielen. Die Arbeit und das Engagement der Bürgerwissenschaftler sind nicht nur aufregend, sondern auch ein inspirierendes Beispiel dafür, wie jeder mit einem Interesse am Universum zur Entdeckung neuer Erkenntnisse beitragen kann.

Diese Art von Adaptierbarkeit und die zeitgemäße Nutzung von Technologien ermöglichen es, dass auch unerfahrene Astronomen bedeutende Entdeckungen machen können. Die Bürgerwissenschaft hat sich als wertvolles Werkzeug etabliert, das dazu beitragen kann, das Wissen über die unendlichen Weiten des Universums zu erweitern.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"