Im Herzen von Gostenhof, einem Stadtteil von Nürnberg, gibt es einen besonderen Ort, der nicht nur Raum für Spiel und Spaß bietet, sondern auch als Rückzugsort und Anlaufstelle für viele Kinder dient. Der Aktivspielplatz und das Spielhaus sind für zahlreiche Familien im Viertel von großer Bedeutung und tragen entscheidend zur Stärkung der Gemeinschaft bei.
Ein Gemeinschaftsraum für alle
Das Spielhaus in Gostenhof ist eine offene Einrichtung, die sich an Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren richtet. Hier können Kinder kostenlos Zeit verbringen, spielen und in einer sicheren Umgebung miteinander interagieren. Die Vielfalt der teilnehmenden Kinder ist bemerkenswert: Aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen und mit verschiedenen Lebensgeschichten kommen sie hier zusammen. Das Spielhaus verfolgt seit seinen Anfängen in den 1970er Jahren das Ziel, Kinder und ihre Familien zu unterstützen, insbesondere aus sozial schwachen Verhältnissen.
Ein Ort der Unterstützung
Laut Jens Becker, einem der Erzieher vor Ort, ist es essentiell, dass sich jeder hier wohlfühlt. Das Spielhaus fungiert nicht nur als Ort des Spiels, sondern auch als Unterstützungszentrum für Schüler, die Hilfe bei ihren Hausaufgaben benötigen. Die ehemalige Leiterin Heinke Keblawi, die viele Jahre im Spielhaus tätig war, erinnert sich, dass ihrerzeit viele kinderreiche Familien in Gostenhof lebten und das Angebot für die Nachmittagsbetreuung besonders wichtig war. Die Kinder hatten früher oft keinen Zugang zu großen Spielplätzen und mussten auf den Straßen spielen, was das Spielhaus zu einer wertvollen Anlaufstelle machte.
Erinnerungen und Verbindungen schaffen
Die emotionalen Bindungen, die zwischen den Erziehern und den zukünftigen Erwachsenen entstehen, sind von unschätzbarem Wert. Ehemalige Teilnehmer des Spielhauses, wie Jaqueline Bergmann und Alexander Dinse, blicken nostalgisch auf ihre Zeit dort zurück. „Es war die beste Zeit, die wir hatten“, sagt Jaqueline und erinnert sich an die gemeinsamen Ausflüge und die enge Freundschaft, die sie dort geknüpft hat. Diese engen Verbindungen unterstützen nicht nur das Wachstum der Kinder, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl im Stadtteil.
Erfolgsgeschichten als Inspiration
Die Erfolge der Kinder, die im Spielhaus aufwachsen, sind eine Quelle des Stolzes für die Betreuerinnen und Betreuer. Ein besonders inspirierendes Beispiel ist die Geschichte von Daria, die im Alter von vier Jahren mit ihrer Familie aus Russland nach Deutschland kam. Sie fand schnell Freunde im Spielhaus, und als sie Unterstützung in der Schule benötigte, erhielt sie durch das Angebot des Spielhauses kostenlose Nachhilfe. Daria schloss mit dem Abitur ab und studiert jetzt Mathematik. Sie engagiert sich nun ehrenamtlich, um anderen Kindern zu helfen und ihnen die gleichen Chancen zu bieten, die sie selbst hatte.
Fazit: Ein wichtiger Teil der Gemeinschaft
Das Spielhaus in Gostenhof ist mehr als nur ein Ort zum Spielen; es ist ein integraler Bestandteil der Gemeinschaft. Es bietet Kindern nicht nur einen Platz zum Spielen, sondern auch eine Umgebung, in der sie lernen, wachsen und sich entwickeln können. Durch den kontinuierlichen Einsatz von Sozialpädagoginnen, Erziehern und den großzügigen Spenden von Unterstützern wird sichergestellt, dass alle Kinder, unabhängig von Herkunft oder sozialem Status, die Möglichkeit haben, positive Erfahrungen zu sammeln, Freundschaften zu schließen und ihre Talente zu entfalten.
– NAG