Nürnberg – Ein gewisser Miroslav Klose, der neue Chefcoach des 1.FC Nürnberg, sieht sich nach einem herben Rückschlag in der 2. Bundesliga mit viel Kritik konfrontiert. Die Euphorie, die im Umfeld des Clubs durch seine Verpflichtung im Sommer entfacht wurde, scheint nach nur einem Sieg aus vier Spielen und einer katastrophalen 0:4-Heimniederlage gegen den 1.FC Magdeburg vom vergangenen Samstag rapide zu schwinden.
In dieser Partie zeigten die Spieler von Klose im zweiten Durchgang eine besorgniserregende Tendenz zur Auflösung. Die Reaktion der Fans blieb nicht aus: Deutliche Pfiffe hallten durch das Frankenstadion, und der Trainer hat nichts gegen diese lautstarke Missbilligung auszusetzen. „Ich habe selbst mal in der Kurve gestanden und bei solchen Spielen hätte ich natürlich auch gepfiffen“, bemerkte Klose trocken in einem Interview mit der ARD. Diese Selbstreflexion des Trainers setzt den Rahmen für die bevorstehenden Maßnahmen, die er im Anschluss an die Klatsche treffen möchte.
Kritik an den jungen Spielern
Klose ging in seiner Analyse der Niederlage über das Ergebnis hinaus. Er betonte, dass die Art und Weise, wie das Team aufgetreten ist, ebenso bedenklich sei. „Es waren ein paar Spieler, die alles rausgehauen haben, aber nicht alle“, stellte er fest und richtete seine Kritik insbesondere an den jüngeren Akteuren seiner Mannschaft. Jehovige Nachrücken von jungen Talenten bringen oft die Frage mit sich, wie effizient sie in kritischen Spielsituationen agieren. „Man hat gesehen, dass unsere Einwechselspieler nicht funktioniert haben, die waren fast gar nicht auf dem Spielfeld“, so Klose weiter, und machte damit deutlich, dass hier noch Handlungsbedarf besteht.
Ebenfalls alarmierend für Klose war das Fehlen von Einsatzwillen und kämpferischer Intensität bei seinen Spielern. „Wir wussten, dass wir viel hinterherlaufen müssen, bei dem Wetter und den Temperaturen uns auch quälen müssen. Was gar nicht funktioniert hat, waren Zweikämpfe und Intensität“, erklärte er, eine klare Ansage an seine Truppe, dass jede Sekunde auf dem Platz ernst genommen werden muss.
Der FCN steht nach vier Spieltagen mit nur vier Punkten da, wobei der einzige Saisonsieg gegen den FC Schalke 04 errungen wurde. Dies geschah unter umstrittenen Umständen, da ein Platzverweis gegen Schalke dazu führte, dass Nürnberg von einer Überzahl profitierte. Dies spricht nicht nur für die Ineffizienz des Teams, sondern auch für das Glück, das manchmal nötig ist, um in der Liga zu bestehen.
Diese Länderspielpause könnte für den 1.FC Nürnberg ein wichtiger Wendepunkt sein. Klose plant, diese Zeit zu nutzen, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. „Wir haben zwei Wochen Zeit, ich glaube, dass das zum richtigen Zeitpunkt kommt“, zeigt sich Klose optimistisch, wohl wissend, dass Aufarbeitung und Veränderung notwendig sind, um das Team auf die richtige Bahn zu bringen.
Die Situation beim 1.FC Nürnberg zeigt somit deutlich, dass der Weg zum Erfolg steinig sein kann und die Emotionen, die mit dem Fußball verbunden sind, sowohl Spieler als auch Trainer in herausfordernde Lagen bringen. Die kommenden Tage werden zeigen, ob Klose die Löcher stopfen und das Team aus der aktuellen Krise führen kann.