Der „Jenö Konrad-Cup“ ist nicht nur ein sportlicher Wettbewerb, sondern ein äußerst wichtiges Projekt zur Förderung der politischen Bildung und der Auseinandersetzung mit Antisemitismus. Am Dienstag, dem 23. Juli 2024, fand das Finale des diesjährigen Wettbewerbs auf dem Club-Gelände statt, bei dem sich 500 Schülerinnen und Schüler aktiv engagierten. Diese große Beteiligung zeigt das gewachsene Interesse und das Engagement der jungen Generation für gesellschaftliche Themen.
Kreative Ansätze gegen Antisemitismus
Bei der diesjährigen Veranstaltung ging die Johann-Steingruber-Realschule aus Ansbach als Gesamtsieger hervor. Mit innovativen Projektideen, darunter ein eBook über die jüdische Geschichte in Ansbach, eine informative Dokumentation über jüdische Feiertage in Form eines WhatsApp-Chatverlaufs sowie ein künstlerisches Hörspiel, begeisterten die Neuntklässler die Jury. Ihre Projekte sind kreative „Bruchstücke“, die gemeinsam ein wichtiges und umfassendes Bild der jüdischen Kultur und Geschichte präsentieren.
Engagement und Erinnerungsarbeit
Niels Rossow, Vorstand für Strategie und Marketing beim 1. FC Nürnberg, hob die beeindruckende Kreativität der Schülerinnen und Schüler sowie das Engagement der Lehrkräfte hervor. Er bezeichnete den Wettbewerb als „Leuchtturmprojekt in der politischen Bildungsarbeit“. Die Projekte waren nicht nur theoretischer Natur; viele Schüler haben auch Erinnerungsaktionen und Exkursionen organisiert. So wurde beispielsweise eine Gedenkaktion für jüdische Club-Mitglieder durchgeführt, bei der Holzwürfel mit Namen und QR-Codes entlang des Weges zum Stadion ausgestellt wurden.
Die Bedeutung des Jenö Konrad-Cups
„Der Jenö Konrad-Cup ist aktuell wichtiger denn je“, erklärte Anatoli Djanatliev, Vorstandsvorsitzender von Maccabi Nürnberg. Diese Aussage verkörpert die Dringlichkeit, die Themen Antisemitismus und Vielfalt in der heutigen Zeit zu betrachten. Der Wettbewerb schafft Aufmerksamkeit für die Geschichte und das aktuelle jüdische Leben. Die Schüler haben auch die Gelegenheit genutzt, die Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg zu besuchen, was einen direkten Bezug zur gegenwärtigen jüdischen Gemeinschaft herstellt.
Erfolge und Anerkennung
Nach der Johann-Steingruber-Realschule belegte das Sonderpädagogische Förderzentrum Jean-Paul-Platz aus Nürnberg den zweiten Platz, während das Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium Schwabach den dritten Platz errang. Alle Teilnehmer erhielten die Gelegenheit, ihre Projekte in einem interaktiven digitalen Format auf der Plattform www.clubgeschichte.de zu präsentieren, was die Reichweite und den Einfluss ihrer Botschaften noch weiter verstärkt.
Fazit: Bildung für die Zukunft
Insgesamt zeigt der „Jenö Konrad-Cup“ nicht nur den kreativen Geist der Jugend, sondern auch die wichtige Rolle, die Bildung und gemeinsames Lernen in der Gesellschaft spielen. Der Wettbewerb spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für soziale Themen wider und ermutigt die Teilnehmer, Verantwortung zu übernehmen und aktiv gegen Diskriminierung und Antisemitismus einzutreten. Diese engagierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart ist entscheidend für eine tolerantere Zukunft.
– NAG