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Studierende als Straßenbahnfahrer: Lösung gegen Personalmangel in Deutschland

Um dem Personalmangel im öffentlichen Nahverkehr entgegenzuwirken, stellen Verkehrsunternehmen in Städten wie Mannheim, Magdeburg, Dresden und Nürnberg Studenten als Straßenbahnfahrer ein, was seit den 1990er Jahren eine wichtige Maßnahme zur Förderung von Klimaschutz und Mobilität darstellt.

Der Einsatz von Studenten im öffentlichen Nahverkehr

In Deutschland gibt es einen anhaltenden Personalmangel im öffentlichen Nahverkehr (ÖNV), der zunehmend besorgniserregend ist. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, setzen Verkehrsunternehmen in Städten wie Mannheim, Magdeburg, Dresden und Nürnberg auf kreative Lösungen. Diese Unternehmen stellen Studenten als Straßenbahnfahrer ein, um den Anforderungen des Betriebs gerecht zu werden. Das Vorgehen zeigt nicht nur die Notwendigkeit von qualifiziertem Personal, sondern auch den innovativen Ansatz dieser Unternehmen zur Rekrutierung.

Der Weg zu einer flexiblen Berufswahl

Die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (rnv) in Mannheim ist seit den 1990er Jahren Vorreiter in der Beschäftigung von Studenten als Aushilfsfahrer. Diese Entscheidung eröffnet für die Studenten nicht nur einen attraktiven Nebenjob, sondern auch die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Verkehrssektor zu sammeln. Die inzwischen auf zwei Monate verkürzte Ausbildungszeit bietet den jungen Fahrern eine gezielte Einarbeitung, die dennoch dem Umfang einer umfassenden Umschulung entspricht. Der finanzielle Anreiz ist zudem nicht unerheblich: Mit einem Stundenlohn von 18,56 Euro liegt die Vergütung deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro.

Finanzielle Investitionen in die Ausbildung

Laut Steffen Grimm, dem Personalchef der rnv, investiert das Unternehmen etwa 20.000 Euro pro Person in die Ausbildung der Straßenbahnfahrer. Diese hohe Investition verdeutlicht die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung und zeigt das Engagement der Verkehrsunternehmen, langfristige Lösungen für den Personalmangel zu entwickeln.

Ein Trend in mehreren Städten

Der Personalmangel ist nicht auf Mannheim beschränkt; auch andere Städte wie Magdeburg und Dresden haben ähnliche Maßnahmen ergriffen. Diese Strategien spiegeln eine breitere Entwicklung im öffentlichen Nahverkehr wider, wo der Bedarf an frischem, engagiertem Personal immer dringlicher wird. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) berichtet, dass trotz der Bemühungen keine genaue Übersicht über die bundesweite Anzahl der Studentfahrer vorliegt, jedoch schätzt, dass etwa 17.300 Straßenbahnfahrer in Deutschland zur Verfügung stehen.

Schlussfolgerungen für die Zukunft

Die Anstellung von Studenten als Straßenbahnfahrer ist nicht nur eine pragmatische Lösung für ein dringendes Problem, sondern auch ein Schritt in Richtung einer Ausbildungshaushalts- und flexiblen beruflichen Möglichkeiten für junge Menschen. Diese Taktik könnte sich als Modell für andere Branchen erweisen, die ebenfalls unter Fachkräftemangel leiden. Ein Ausbau des Services im öffentlichen Nahverkehr, der auch die Bedürfnisse der neuen Generation berücksichtigt, könnte sowohl den Klimaschutz als auch die Verkehrssicherheit fördern und somit einen wichtigen Beitrag zum Mobilitätswandel leisten.

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