Oberallgäu

Erfahrungen und Austausch: Stammtisch für Angehörige in Durach

In Durach fand im Rahmen der Demenzwoche im September ein Stammtisch statt, bei dem Angehörige von Demenzerkrankten unter der Leitung von Familienbeauftragter Kathrin Podda wertvolle Erfahrungen zur Pflege austauschen konnten.

In Durach wird ein neuartiger Stammtisch ins Leben gerufen, der als Anlaufstelle für Angehörige von Menschen mit Demenz dienen soll. Hier haben Familienmitglieder die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen bei der Pflege und im Umgang mit betroffenen Personen auszutauschen. Gerade das Teilen persönlicher Geschichten kann für viele eine Quelle der Ermutigung und Unterstützung sein.

Das Angebot ist Teil der Demenzwoche, die im September stattfindet und darauf abzielt, das Bewusstsein für diese oft missverstandene Erkrankung zu schärfen. In dieser Woche stehen verschiedene Veranstaltungen auf dem Programm, die aber auch gezielt auf die Bedürfnisse der Angehörigen eingehen. Denn die Herausforderungen, die im Alltag mit Demenzverbunden sind, stellen oft eine immense Belastung für die Familien dar.

Ein Platz für den Austausch

„Was tut man, wenn der eigene Partner sich plötzlich verändert und Nächte lang orientierungslos umherirrt? Oder wenn er immer wieder dieselben Fragen stellt, die schon mehrfach beantwortet wurden?“ Solche Themen wurden beim Stammtisch lebhaft diskutiert. Die Treffen bieten nicht nur die Gelegenheit zum Austausch von Sorgen, sondern auch die Chance, voneinander zu lernen und praktische Tipps für den Alltag zu erhalten.

Kathrin Podda, die Familienbeauftragte der Gemeinde, ist die treibende Kraft hinter diesem Projekt. „Es ist wichtig, dass Angehörige einen Raum finden, in dem sie sich verstanden fühlen und ihre Belastungen teilen können“, erklärte sie. Der Stammtisch soll ein sicherer Hafen sein, wo niemand beschämt oder unverstanden ist.

  • Immer mehr Menschen sind von Demenz betroffen, was die Notwendigkeit solcher Angebote verstärkt.
  • Ein offenes Ohr für die Sorgen der Betroffenen kann den Druck auf Angehörige mindern.
  • Der Stammtisch bietet auch Raum für kreative Lösungen und gemeinsame Strategien, um den Alltag zu meistern.

Die Demenzwoche und der Stammtisch adressieren nicht nur die Erkrankten, sondern auch deren Bezugspersonen, die oft im Schatten der Diagnosen leben. Das Verständnis für die Krankheit und die damit verbundenen Veränderungen wird durch solche Initiativen gefördert. Angehörige können hier abreagieren, ihre Ängste besprechen und sich gegenseitig unterstützen, was unheimlich wichtig ist für die eigene psychische Gesundheit.

Wichtigkeit des Dialogs

Diese Gespräche sind nicht nur wichtig, um den eigenen emotionalen Ballast abzuladen, sondern auch um zu lernen, wie man mit den täglichen Herausforderungen am besten umgehen kann. Informationen und Unterstützung können in der Pflege von Demenzkranken entscheidend sein und helfen, die Lebensqualität für Patienten und Angehörige zu verbessern. Hier werden nicht nur Tipps ausgetauscht, sondern auch Wege gefunden, um mit den emotionalen Achterbahnfahrten, die die Pflege mit sich bringt, besser klarkommen zu können.

Die Einführung des Stammtisches könnte ein wichtiger Schritt sein, um das Bewusstsein und das Verständnis für Demenz zu fördern. Durch den Austausch in einer vertrauten Umgebung wird der Druck auf die Angehörigen verringert, was letztendlich zu einer besseren Pflege der Betroffenen führt. Solche Initiativen schaffen die Grundlage für wichtige Unterstützungsnetzwerke, die den betroffenen Familien helfen und sie nicht alleine lassen.

Die Veranstaltung bietet nicht nur eine Plattform zum Lernen, sondern fördert auch eine Gemeinschaft, die in schwierigen Zeiten Halt gibt. Sie bewegt sich weg von der Stigmatisierung der Krankheit hin zu einem Verständnis, das Empathie und Unterstützung in den Vordergrund stellt. Dies ist von immenser Bedeutung, da die Herausforderungen, die Demenz mit sich bringt, nicht nur die erkrankte Person betreffen, sondern auch das gesamte soziale Umfeld.

Der Duracher Demenz-Stammtisch symbolisiert somit eine positive Entwicklung und zeigt, wie wichtig es ist, offene Kommunikationswege zu schaffen, um den Weg durch die Herausforderungen der Demenz zu erleichtern.

Diese Art von Austausch, der in Durach stattfindet, ist entscheidend. Angehörige, die oft überfordert sind, finden in solchen Treffen nicht nur Verständnis, sondern auch wertvolle Informationen und Hilfestellungen. Das ständige Wiederholen der gleichen Fragen durch den Partner oder die Angehörigen kann für Pflegende emotional belastend sein. Deshalb ist es wichtig, dass sie Orte haben, an denen sie ihre Erfahrungen teilen und voneinander lernen können.

Die Demenzwoche im September ist eine Initiative, die darauf abzielt, das Bewusstsein für Demenzerkrankungen zu fördern und den Austausch zwischen Betroffenen und Angehörigen zu stärken. Neben Stammtischen gibt es auch Informationsveranstaltungen und Workshops, die den Teilnehmenden wertvolle Tipps zum Umgang mit der Erkrankung bieten.

Wichtigkeit des intergenerationalen Austausches

Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen kann entscheidend sein, um das Verständnis für Demenzerkrankungen zu verbessern. Oftmals stehen jüngere Familienmitglieder in Kontakt mit älteren Verwandten und können so wertvolle Perspektiven und Erfahrungen austauschen. Programme, die solche Interaktionen fördern, können dazu beitragen, den Umgang mit Demenz menschlicher zu gestalten und das Stigma rund um die Erkrankung abzubauen.

In vielen Gemeinden wird deshalb versucht, den intergenerationalen Dialog zu fördern, beispielsweise durch gemeinsame Veranstaltungen, bei denen jüngere und ältere Menschen zusammenkommen und sich austauschen können. Diese Initiative bietet sowohl pflegenden Angehörigen als auch demenzkranken Menschen wichtige soziale Kontakte.

Statistische Einblicke in Demenzerkrankungen

Der demographische Wandel in Deutschland führt dazu, dass die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, stetig steigt. Aktuellen Schätzungen zufolge leben bis zu 1,7 Millionen Menschen in Deutschland mit Demenz (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft). Experten gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis 2050 auf über 3 Millionen Menschen erhöhen könnte, wenn keine signifikanten Fortschritte in der Prävention und Behandlung gemacht werden.

Das Bewusstsein für Demenz und die damit verbundenen Herausforderungen ist ein zentraler Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit, die auch durch Aktionen wie die Demenzwoche gestärkt wird. Indem man die Diskussion über Demenz öffnet und Menschen ermutigt, ihre Geschichten und Sorgen zu teilen, kann eine unterstützende Gemeinschaft geschaffen werden, die sowohl Betroffene als auch ihre Familien stärkt.

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