Oberhausen

Drama im Reit-Wettkampf: Deutsche Fünfkämpferinnen scheitern in Versailles

Im Hindernisparcours von Versailles erlebten die deutschen Fünfkämpferinnen Annika Zillekens und Rebecca Langrehr erneut ein Pferde-Drama und verpassten drei Jahre nach dem Eklat von Tokio die Qualifikation für das Olympia-Finale, was ihre Enttäuschung über die ständigen Reitprobleme im modernen Fünfkampf unterstreicht.

Die Olympischen Spiele sind für Athleten nicht nur eine Plattform zur Präsentation von Fähigkeiten, sondern auch oft ein nährender Boden für starke Emotionen und unerwartete Herausforderungen. Ein aktuelles Beispiel bietet der moderne Fünfkampf in Paris, wo sich für die deutschen Reiterinnen eine erneut schicksalhafte Situation entfaltete.

Ein Drama, das sich wiederholt

Beim Hindernisparcours in Versailles erlebten Annika Zillekens und ihre Teamkollegin Rebecca Langrehr eine Wiederholung der Probleme, die schon 2021 in Tokio für großen Aufruhr sorgten. Zillekens, die mit ihrem Pferd Arezzo de Riverland antrat, musste feststellen, dass das Tier sie beim fünften Hindernis im Stich ließ, was zu einem dramatischen Punktabzug führte. «An dem Punkt ist der Wettkampf für mich einmal kurz zusammengebrochen», erklärte die Athletin nach dem Wettkampf. Letztlich fehlten ihr nur zwei Sekunden, um sich für das Finale zu qualifizieren.

Eingeschränkte Chancen durch unerwartete Zwischenfälle

Langrehrs Situation war nicht weniger tragisch. Vor ihrem Wettkampf stürzte sie mit ihrem Pferd und musste den Wettkampf vorzeitig aufgeben. Dieser Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich die Athleten nicht nur in der Konkurrenz, sondern auch während der Vorbereitung und beim Umgang mit ihren Pferden gegenübersehen. Langrehr selbst äußerte Unverständnis über die Entscheidung der Jury, die ihrem Pferd eine Teilnahme verweigerte, obwohl der Zustand des Tieres von einem Besitzer als stabil eingestuft wurde.

Emotionale Rückblicke und Pläne für die Zukunft

Das Scheitern in Paris hat Zillekens dazu veranlasst, über ihre Erfahrungen nachzudenken. «Das war nicht das Happy End und die Hollywood-Story, die ich mir gewünscht hätte», gestand sie emotional. Trotz der Enttäuschungen, die sie in ihrer Karriere und besonders in den letzten Olympischen Spielen erlebt hat, hofft sie auf eine positive Veränderung in ihrem Leben und plant, als Lehrerin zu arbeiten.

Die Erlebnisse der beiden Athletinnen werfen auch ein Licht auf einen größeren Trend im modernen Fünfkampf: Immer wieder haben deutsche Reiterinnen mit großen Problemen in der Disziplin des Reitens zu kämpfen. Nach dem Olympiasieg von Lena Schöneborn im Jahr 2008 scheint es, als ob ein Schatten über der deutschen Reitkunst liegt. Die Athletinnen haben das Gefühl, dass äußere Umstände und unvorhersehbare Ereignisse ihnen den Erfolg verwehren.

Psychologische Unterstützung in kritischen Momenten

Um ihren Athletinnen in Zeiten hoher emotionaler Belastung zu helfen, nahm das Team sogar eine Sportpsychologin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit nach Versailles. Dies zeigt, wie ernst die Problematik genommen wird und dass die Verantwortlichen die Wichtigkeit der mentalen Stärke im Wettkampfsport erkannt haben.

Ein Ausblick auf zukünftige Herausforderungen

Trotz der Rückschläge blickt Langrehr optimistisch in die Zukunft und plant bereits ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles. «Ich will mindestens noch ein gutes Olympia schaffen», erklärte sie nach dem abschießenden Wettkampf. Diese Perspektive ist nicht nur eine Botschaft der Resilienz, sondern verdeutlicht auch die Entschlossenheit und den Kampfgeist der Athleten, die im modernen Fünfkampf für ihre Ziele stehen.

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