Oberhausen

Emotionale Momente: Taylor Fritz kämpft sich ins US-Open-Finale

In einem packenden Halbfinale der US Open in New York setzte sich der US-Tennisprofi Taylor Fritz nach einem nervenaufreibenden Match gegen Frances Tiafoe durch und erreicht erstmals das Grand-Slam-Finale, während Jannik Sinner trotz gesundheitlicher Probleme im zweiten Halbfinale Jack Draper bezwang, der offen über seine Ängste im Spiel sprach.

New York (dpa) – Ein dramatisches Halbfinale erlebten die Zuschauer der US Open, als Taylor Fritz am Ende seine Emotionen nicht mehr zurückhalten konnte. „Ich bin im Finale der US Open“, sagte der 26-jährige US-Tennisprofi, während der Jubel der Zuschauer um ihn herum ertönte. In einem packenden Nervenkitzel gegen Frances Tiafoe setzte er sich durch und steht nun vor der Chance, Geschichte zu schreiben.

Fritz, der zuvor Alexander Zverev besiegte, gewann das Match mit 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1 und hat nun die Möglichkeit, als erster amerikanischer Tennisspieler seit Andy Roddick 2003 die US Open zu gewinnen. „Es ist der Grund, warum ich das tue, was ich tue. Ein Traum wird wahr“, fügte er in einer emotionalen Pressekonferenz hinzu. Diese Worte spiegeln die Hoffnungen und Träume vieler amerikanischer Tennisfans wider, die lange auf einen solchen Moment gewartet haben.

Tief enttäuschter Tiafoe

Frances Tiafoe zeigte sich nach der Niederlage tief enttäuscht. Er hatte sich bereits den Sieg ausgemalt, doch als ihm gegen Ende des vierten Satzes die Nerven versagten, brach er innerlich zusammen. „Das wird sehr, sehr weh tun“, äußerte Tiafoe, der im vergangenen Jahr ebenfalls in einem spannenden Halbfinale gegen Carlos Alcaraz verloren hatte. In diesem Jahr gelang ihm das Kunststück, bis zur letzten Runde mit einem starken Gegner mitzuhalten, musste jedoch letztendlich seiner eigenen inneren Anspannung Tribut zollen.

Am Netz versuchte Fritz, seinen Landsmann aufzumuntern. Die Unterstützung des Publikums war mehrheitlich auf Tiafos Seite, doch das änderte nichts an der schlussendlichen Begeisterung für Fritz, der in das Finale einzieht und die Gelegenheit hat, sich in die Geschichte des Sports einzuordnen.

Sinner im zweiten Grand-Slam-Finale

Im anderen Halbfinale setzte sich Jannik Sinner mit 7:5, 7:6 (7:3), 6:2 gegen Jack Draper durch. Sinner, der bei diesem Event bereits als Australian-Open-Sieger bekannt ist, sah sich während des Spiels mit einem Schreckmoment konfrontiert, als er auf sein linken Handgelenk fiel. „Wir müssen schauen, wie es morgen ist“, äußerte Sinner, der etwas besorgt über Verletzungsrisiken ist. Trotz des schockierenden Vorfalls konnte er sich im Spiel behaupten und steht nun kurzfristig vor dem großen Finale.

Kurioserweise mussten sowohl Sinner als auch Draper während der Partie auf die Unterstützung des Physiotherapeuten zurückgreifen. Draper, der 22-jährige Außenseiter, kämpfte während des Spiels gegen seine eigenen inneren Dämonen an und übergab sich gleich mehrfach auf dem Platz. Er gesteht, „nervöser als normal“ gewesen zu sein und dass der Druck in solchen Situationen ihn körperlich und emotional überwältigt.

Die Herausforderung der großen Bühne

Draper sprach offen über seine Ängste, die ihn in entscheidenden Momenten auf dem Platz heimsuchen. „Halbfinals bei einem Grand Slam sind etwas anderes. Du spürst sehr viel Anspannung“, so Sinner, der die Herausforderung der großen Bühne kennt. Draper, der es zwei Sätze lang schaffte, Sinner das Leben schwer zu machen, hatte Schwierigkeiten, diesen Druck zu meistern, was schließlich zu seinem körperlichen Unwohlsein führte.

Beide Spieler stehen vor der Herausforderung, sich in einem weiteren emotionalen Match zu beweisen, das im Finale zwischen Fritz und Sinner stattfinden wird, einer Konfrontation, die nicht nur Talent, sondern auch mentale Stärke erfordert. In einer Zeit, in der jede Entscheidung auf dem Platz entscheidend sein kann, wird es spannend zu sehen sein, wer die Nerven behält und den historischen Titel nach Hause bringt.

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