Die Stadt Oberhausen hat am Mittwoch, dem 21. August 2024, einen bedeutenden Schritt in ihrer Bildungslandschaft vollzogen. Die neu gegründete „Gesamtschule an der Knappenstraße“ hat mit dem Schuljahr 2024/25 ihren Betrieb aufgenommen und startet gleich mit insgesamt 123 Schülerinnen und Schülern in vier 5. Klassen. Unterrichtet werden sie von elf engagierten Lehrkräften sowie einer Fachkraft für Schulsozialarbeit. Der Unterricht findet jedoch vorübergehend im Gebäude des ehemaligen Niederrhein-Kollegs an der Wehrstraße statt, bis die neue Schule an der geplanten Knappenstraße eröffnet werden kann.
Bei der Eröffnungsfeier waren unter anderem Oberbürgermeister Daniel Schranz und Regierungspräsident Thomas Schürmann anwesend, die gemeinsam mit der Schulleiterin Dr. Petra Krüger-Hufmann die neuen Schülerinnen und Schüler begrüßten. Schranz äußerte, dass dieser Tag ein ganz besonderer sei und betonte die Wichtigkeit der neuen Schule für die Stadt. „Die Gesamtschule an der Knappenstraße ist das größte Bauprojekt in Oberhausen, und es ist kein Zufall, dass unsere größte Investition in die Bildungslandschaft fließt“, so der Oberbürgermeister. Er würdigte auch die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, die es ermöglicht hat, den Unterricht unter optimalen Bedingungen zu starten.
Die Notwendigkeit einer neuen Schule
Der Beigeordnete Jürgen Schmidt erklärte in seiner Rede, dass die Gründung dieser neuen weiterführenden Schule aufgrund steigender Schülerzahlen sowie demografischer Prognosen bereits im Mai 2021 beschlossen wurde. Die innovative Schule zielt darauf ab, durch ihr Konzept Eltern und Schüler gleichermaßen zu überzeugen. Das schulische Angebot wird voraussichtlich als sechszügige weiterführende Schule betrieben und ergänzt damit das vorhandene Bildungsangebot in Oberhausen. Die Schule hat sich auf einen Bewegungsschwerpunkt festgelegt und will selbstgesteuertes Lernen sowie zeitgemäße Lehrmethoden fördern.
Zum besonderen Konzept gehört auch die digitale Ausstattung der Schule. Alle Klassenräume sind mit WLAN versorgt und verfügen über moderne technische Hilfsmittel wie Beamer und digitale Tafeln. Ein hervorstechendes Merkmal ist das „Bring Your Own Device“-Angebot, bei dem familienfreundliche Möglichkeiten geschaffen werden, um sicherzustellen, dass alle Schüler mit entsprechenden Geräten ausgestattet sind. Dafür stehen den Schülern auch Schulgeräte zur Verfügung, um sozialen Ungleichheiten entgegenzuwirken.
Das Konzept eines innovativen Lehr- und Lernansatzes wird von der Schulverwaltung und einem motivierten Team aus Lehrkräften unterstützt, die an diese neue Gemeinschaft glauben. Regierungspräsident Schürmann wünschte den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg auf ihrem neuen Weg und betonte die Bedeutung einer schlagkräftigen Schulgemeinschaft.
Die neue Gesamtschule ist die erste ihrer Art, die in Oberhausen seit 1997 gegründet wurde. Besonders hervorzuheben ist die vorübergehende Nutzung des ehemaligen Niederrhein-Kollegs, das aufgrund seiner guten Lage und bestehenden Ausstattung für den Unterricht der Sekundarstufe I guttaug ist. Die Räumlichkeiten bieten Platz für eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter eine Mensa, die gesunde Mahlzeiten und eine unterstützende Struktur für den Schulalltag bereitstellt.
Der Weg zur neuen Schule
Der die Entscheidung zur Neubauplanung begleitende Prozess soll bis zu seiner vollständigen Umsetzung verschiedene Schritte durchlaufen. Geplant ist, die neue Gesamtschule an der Knappenstraße zu errichten, die nicht nur modernste Lernbedingungen bieten, sondern auch als Begegnungsort für die Schüler fungieren soll. Die ersten Jahrgänge werden so lange an der Wehrstraße unterrichtet, bis die neuen Räumlichkeiten in Betrieb genommen werden.
Der alte Schulkomplex, der in den 1930er Jahren erbaut wurde, bietet viele Vorteile für die temporäre Nutzung als Schule. Die erforderlichen baulichen Maßnahmen beschränkten sich lediglich auf kleinere Renovierungsarbeiten, sodass der Schulstart reibungslos gelingen konnte. Der frühere Standort des Niederrhein-Kollegs schloss im Juli 2023 aufgrund rückläufiger Studierendenzahlen, was die Gelegenheit für die Neugründung der Gesamtschule mit sich brachte. Die Stadt zeigt somit nicht nur Engagement für die Bildung, sondern reagiert auch positiv auf die Veränderungen der Bevölkerung und ihrer Bedürfnisse.
Betonung auf Chancengleichheit
Die Gesamtschule an der Knappenstraße verfolgt ein integratives Konzept, das sich darum kümmert, dass alle Schülerinnen und Schüler gleiche Chancen auf eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten. Damit stellt die Stadt Oberhausen sicher, dass Bildung nicht nur eine Pflicht ist, sondern auch eine Chance für persönliche und gemeinschaftliche Entwicklung bietet. Das geht über den klassischen Unterricht hinaus und integriert moderne Technologien sowie innovative Lehr- und Lernmethoden, die auf die Anforderungen der heutigen Gesellschaft eingehen. Die Einhaltung dieser Standards wird von der Stadt Oberhausen weiterhin genau verfolgt und unterstützt, um das bestmögliche Lehrumfeld zu schaffen.
Demografische Entwicklungen in Oberhausen
Die Entscheidung zur Gründung der Gesamtschule an der Knappenstraße ist eng mit den demografischen Entwicklungen in Oberhausen verknüpft. In den letzten Jahren hat die Stadt einen Anstieg der Schülerzahlen verzeichnet. Dies lässt sich zum Teil auf eine positive Entwicklung in der Geburtenrate sowie Zuzüge von Familien zurückführen. Laut den demografischen Prognosen der Stadt Oberhausen wird die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen, was eine nachhaltige Anpassung des schulischen Angebots notwendig macht. Die Gesamtschule soll nicht nur auf diese Entwicklungen reagieren, sondern auch als ein Modell für eine zukunftsorientierte Bildungseinrichtung fungieren.
Ein wichtiges Konzept der neuen Schule ist die Berücksichtigung der vielfältigen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Der Fokus auf selbstgesteuertes Lernen soll den unterschiedlichen Lernstilen gerecht werden und persönliche Stärken fördern. In einem soziokulturell gemischten Umfeld wie Oberhausen ist es entscheidend, dass Schulen inclusive Konzepte entwickeln, um allen Kindern die bestmögliche Bildung zu bieten.
Bildungspolitische Rahmenbedingungen
Die Einrichtung der Gesamtschule an der Knappenstraße fällt in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext, der von Bildungspolitik und Reformen geprägt ist. NRW hat in den letzten Jahren verstärkt auf den Ausbau von Ganztagsschulen und integrativen Bildungskonzepten gesetzt. Diese Entwicklungen zielen darauf ab, bessere Ausbildungs- und Entwicklungschancen für alle Schüler zu schaffen, insbesondere für solche, die aus sozial benachteiligten Verhältnissen kommen. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Gestaltung solcher Schulprojekte durch Fördermittel und Programme, die darauf abzielen, die Bildungslandschaft zu stärken und Chancengleichheit zu fördern.
Mit der Eröffnung der Gesamtschule wird zudem der Bedarf an innovativen Lehrmethoden und digitalem Lernen adressiert, die heute ein zentraler Bestandteil der Bildung sind. Der Einsatz moderner Technologien und das Konzept „Bring Your Own Device“ sind Ausdruck des dringend benötigten Wandels im Bildungssystem, der Schüler bestmöglich auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.
Community-Beteiligung und Integration
Die Gründung der Gesamtschule an der Knappenstraße ist auch ein Beispiel für die Integration der Community in den Bildungsprozess. Es gibt zahlreiche Beteiligungsmöglichkeiten für Eltern und lokale Akteure, um die Schule aktiv mitzugestalten. Die große Nachfrage nach Schulplätzen zeigt bereits das Interesse und das Engagement der Eltern, die auf innovative Bildungsangebote setzen. Ein zentraler Aspekt hierbei ist die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen, um den Schülern diverse Förderangebote zu unterbreiten und so auch die soziale Integration zu unterstützen.
Die Schulleitung unter Dr. Petra Krüger-Hufmann plant, regelmäßig Veranstaltungen durchzuführen, die die Schulgemeinschaft näher zusammenbringen und den Austausch zwischen Eltern, Lehrern und Schülern fördern sollen. Dies wird nicht nur den sozialen Zusammenhalt in der Schule stärken, sondern auch das Umfeld der Schule in die pädagogische Arbeit einbringen.
Schulinfrastruktur und zukünftige Entwicklungen
Die Infrastruktur der neuen Gesamtschule wurde unter dem Gesichtspunkt der Modernität und Nutzerfreundlichkeit entwickelt. Die gesamte Umgebung soll dazu beitragen, ein innovatives Lernumfeld zu schaffen, das es den Schülern ermöglicht, ihre Potenziale zu entfalten. In Hinblick auf die zukünftige Entwicklung sind zusätzliche Investitionen in moderne Lehrmittel und flexible Lernräume geplant, die den rhythmisierten Unterricht und gemeinsame Projekte unterstützen. Auch die Einbeziehung der Schülerschaft in die Planung und Gestaltung von Unterrichtseinheiten ist ein wichtiger Bestandteil dieses Modells.
Die Stadt Oberhausen und die Bezirksregierung Düsseldorf haben sich verpflichtet, die Schule kontinuierlich zu unterstützen und an die sich verändernden pädagogischen Anforderungen anzupassen. Die Fortschritte und Herausforderungen werden regelmäßig evaluiert, um sicherzustellen, dass die Bildungsziele zum Wohle der Schüler erreicht werden.