Oberhausen

Oberhausen im Protest: Bürger fordern Mitspracherecht zur Suchthilfeeinrichtung

Knapp 300 Menschen versammelten sich am Montagabend auf dem Rathausplatz in Oberhausen, um unter dem Motto „Ja zur Suchthilfe, nein zu St. Johannes“ ihre Bedenken gegen den geplanten Standort für eine Suchthilfeeinrichtung zu äußern, während sie sich von der Stadt und Oberbürgermeisterin Eva Weber nicht gehört fühlen und eine Vertagung der Entscheidung im Stadtrat fordern.

In Oberhausen fand am Montagabend eine bedeutende Kundgebung statt, bei der knapp 300 Menschen unter dem Motto „Ja zur Suchthilfe, nein zu St. Johannes“ zusammenkamen. Im Vordergrund steht die geplante Verlagerung einer Suchthilfeeinrichtung, die Anwohner und Glaubensgemeinschaften stark besorgt. Die Versammelten forderten eine Auseinandersetzung mit ihren Ängsten vor Drogenkriminalität und die Auswirkung auf die Nachbarschaft, insbesondere für die Sicherheit ihrer Kinder.

Engagierte Gemeinschaft und Unterschriftenaktionen

Die Organisatoren der Kundgebung, unter ihnen Vertreter der Syrisch-Katholischen Gemeinde und der Aktionsgemeinschaft „Unser Oberhausen“, hatten in den vorherigen Wochen Unterschriften gesammelt. Insgesamt kamen über 3000 Unterschriften zusammen, die am vergangenen Mittwoch im Rathaus übergeben wurden. Diese Aktion symbolisiert den starken Willen der Gemeinschaft, sich gegen die Pläne der Stadt zu wehren und ihre Stimme zu erheben.

Erhöhte Sorgen und Emotionen in der Gemeinschaft

Die Emotionen während der Kundgebung waren spürbar. Redner wie Lenard Patros, der zur Syrisch-Katholischen Gemeinde gehört, kritisierten scharf die Haltung der Stadt und die Entscheidung, die Suchthilfeeinrichtung in einem Wohngebiet anzusiedeln. „Wir fühlen uns nicht gehört“, äußerte eine besorgte Mutter, Caitlin Brady. Sie machte deutlich, dass die Einwände der Anwohner nicht ausreichend berücksichtigt wurden und appellierten an den Stadtrat, die Entscheidung zu überdenken.

Forderungen der Anwohner und die Rolle der Stadtvertretung

Die Anwohner fürchten um ihre Sicherheit und die ihrer Kinder. Insbesondere die Sorgen um Lärm, Drogenkriminalität und eine potenzielle Entwertung des Lebensraums wurden lautstark vorgetragen. Kibar Birinci, der Vorsitzende der Ussaki Derwisch Gemeinde, appellierte an den Stadtrat, nach alternativen Standorten zu suchen und nicht nur auf die finanziellen Aspekte der Entscheidung zu fokussieren. Während die Verantwortlichen der Stadt, insbesondere Oberbürgermeisterin Eva Weber und Ordnungsreferent Frank Pintsch, zu Wort kamen, kritisierten die Bürger die mangelnde Bereitschaft zum Dialog.

Gemeinschaftliches Anliegen und künftige Auswirkungen

Die Anliegen der Versammelten zeigen deutlich einen Trend in der Stadtpolitik, bei der die Bedenken der Anwohner in Fragen der Raumordnung oft nicht beachtet werden. „Wir alle sind für Suchthilfe, aber nicht in unserer Nachbarschaft“, so Patros. Diese Haltung könnte in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Bürgern belasten, wenn das Gefühl vorherrscht, dass die Belange der Gemeinschaft ignoriert werden. Die Versammlung wird zweifellos ein Signal an die Stadtverwaltung senden, die Bedenken ernst zu nehmen und eine transparente Kommunikation zu fördern.

Angesichts dieser lebhaften Diskussionen wird das Thema Suchthilfe und deren Standorte weiterhin eine zentrale Rolle im Diskurs um die Stadtentwicklung in Oberhausen spielen. Die emotionalen Äußerungen der Anwohner sind nicht nur verständlich, sondern stellen auch einen Aufruf zur Partizipation und zum Dialog zwischen der Stadt und der Gemeinschaft dar.

NAG

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