Die Erhöhung der Gehälter für Busfahrer in Oberhavel hat nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigten, sondern es zeigt auch eine positive Wendung in der Branche des öffentlichen Nahverkehrs. Die Veränderungen sind das Resultat eines neuen Tarifvertrags, der nun auch das Potenzial hat, die Anwerbung von Fachkräften in einem schwierigen Markt zu stärken.
09. August 2024 um 05:30 Uhr
Oranienburg
Markante Gehaltserhöhungen ab 2025
Ab dem 1. Juli 2024 wird das Gehalt für Busfahrer der Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG) signifikant erhöht. Die Einstiegsgruppe 5 Stufe 1 wird zunächst mit 2963 Euro, ab dem 1. Januar 2025 dann mit 3022 Euro vergütet. Dies bedeutet, dass die OVG auf einen der neuen Tarifverträge reagiert hat, der den kommunalen Nahverkehr in Brandenburg betrifft und die Rahmenbedingungen für die Branche verbessert.
Kampf um Fachkräfte im Nahverkehr
„Die OVG hat sich bestmöglich aufgestellt, um Personal langfristig zu binden“, informiert Andreas Ernst, der Geschäftsführer der OVG. Angesichts des akuten Fachkräftemangels ist es entscheidend, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die erhöhten Gehälter und Zusatzleistungen sind daher nicht nur ein Anreiz für bestehende Mitarbeiter, sondern auch für potenzielle neue Fahrer, sich um eine Anstellung zu bemühen.
Erfolgreiche Verhandlungen und der Einfluss des Streiks
Laut Verdi-Verhandlungsführer Jens Gröger ist der erfolgreiche Tarifabschluss eine positive Entwicklung für die Beschäftigten. Besonders nach dem Streik Ende Januar 2024 zeigt sich, dass verhärtete Fronten in der Branche mit Verhandlungen aufgelöst werden können. „Wir haben einen guten Kompromiss erzielt“, sagt Gröger. Die Verhandlungen führten zu einer Erhöhung der Teildienst-Zuschläge von zwei auf sieben Euro, was insbesondere für die Schülerbeförderung zu frühmorgens und am Nachmittag von Bedeutung ist.
Zusätzliche finanzielle Anreize und Urlaubstage
Ab 2025 dürfen sich die Busfahrer über zusätzliche monetäre Zuwendungen freuen. Eine einmalige Sonderzahlung von bis zu 1000 Euro jährlich wird für alle Mitarbeiter eingeführt. Auch eine längere Betriebszugehörigkeit wird belohnt: Nach fünf Jahren erhält jeder Busfahrer ein Jubiläumsgeld von 1000 Euro. Dazu kommen 29 Urlaubstage und bis zu 1300 Euro Urlaubsgeld, was die allgemeine Lebensqualität der Beschäftigten weiter steigert.
Die Maßnahmen zur Erhöhung der Gehälter und die verbesserten Arbeitsbedingungen verkörpern einen grundlegenden Wandel in der Auffassung über die Wertschätzung von Busfahrern im öffentlichen Nahverkehr. Diese Entwicklungen sind nicht nur für die Angestellten von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Gesellschaft, da sie auf eine erhöhte Mobilität und den Erhalt einer verlässlichen Verkehrsinfrastruktur abzielen.