Salzburg

Salzburgs Wolfsmanagement: Neue Gesetzesnovelle für den Umgang mit dem Wolf in Konfliktsituationen

Der Wolf ist in Europa keine vom Aussterben bedrohte Art mehr. Derzeit werden mehr als 20.000 Wölfe in Europa gezählt und die Population wächst. Auch in Kärnten und Tirol werden die ersten Wolfsrudel gemeldet. Der strenge Schutz des Raubtiers stellt vor allem für die heimische Land- und Almwirtschaft sowie zunehmend für heimische Wildtiere ein Problem dar. Um für den kommenden Almsommer gerüstet zu sein, hat die Salzburger Landesregierung den Wolfsmanagementplan grundlegend überarbeitet und bringt eine Gesetzesnovelle auf den Weg.

Im Mittelpunkt des neuen Plans steht der Ausgleich zwischen dem unionsrechtlich verankerten Schutz des Wolfs und einem konfliktfreien Zusammenleben in Salzburg. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Umgang mit dem Wolf in besonderen Situationen, die bisher eher im Frühling und Sommer auftraten, nun aber das gesamte Jahr über präsent sind.

Der neue Wolfsmanagementplan gibt klare Empfehlungen für den Umgang mit verschiedenen Verhaltensweisen und erleichtert die Entscheidung zur Entnahme des Wolfes in Konfliktsituationen. Die Gesetzesnovelle führt erstmals den Begriff des „Risikotiers“ ein und ermöglicht die Ausweisung von Weideschutzzonen. Das Ziel des Plans ist es, Transparenz und klare Vorgehensweisen zu schaffen.

Herdenschutz ist in weiten Teilen Salzburgs aufgrund verschiedener Faktoren nicht möglich. Hangneigung, Bodenbeschaffenheit, Wasserläufe, Straßen und Wege, ökologische Besonderheiten, Erwerbsart, Tierwohl und Bewirtschaftbarkeit machen eine vollständige oder teilweise Umzäunung von Almen im hochalpinen Gelände nicht verhältnismäßig und oft unmöglich. Die Behirtung von Schafen oder Ziegen ist erst ab einer Herdengröße von 500 bis 800 Stück wirtschaftlich vertretbar.

Wenn der Wolf Menschen, Hunde oder Nutztiere angreift, ist eine Entnahme unausweichlich. Das Expertenpapier befasst sich auch mit Themen wie hybriden Wölfen und der Vorgehensweise bei verletzten oder kranken Tieren.

Die Salzburger Landesregierung möchte mit dem Wolfsmanagementplan und der Gesetzesnovelle sowohl den Schutz des Wolfes als auch das Zusammenleben mit der Landwirtschaft und den Almbetrieben gewährleisten. Die Kosten für einen flächendeckenden Herdenschutz in Salzburg würden rund 21 Millionen Euro betragen, was für die landwirtschaftlichen Betriebe nicht finanzierbar ist.

Die Jägerschaft unterstützt die Umsetzung des Plans und betont, dass es um den Schutz der Landwirtschaft und der Grundeigentümer geht. Die Präsidentin der Landwirtschaftskammer hebt hervor, dass Wölfe eine große Bedrohung für die Almwirtschaft sind und die einzigartige Kulturlandschaft auf den Bergen gefährden.

Salzburg hat zwischen 2018 und 2023 rund 1,08 Millionen Euro in Herdenschutzmaßnahmen investiert. Das Land hat einen Großteil dieser Kosten gefördert. In den letzten fünf Jahren wurden rund 95.000 Euro als Entschädigungszahlungen durch Wolfsrisse ausgezahlt.

Die Salzburger Landesregierung geht mit dem Wolfsmanagementplan einen neuen Weg und möchte sowohl den Schutz des Wolfes als auch die Interessen der Landwirtschaft und der Almwirtschaft berücksichtigen. Der Plan sieht klare Empfehlungen und Vorgehensweisen für den Umgang mit dem Wolf vor und ermöglicht eine Entnahme in Konfliktsituationen. Die Landesregierung betont die Notwendigkeit, die Almen und die Natur zu schützen. Eine vollständige Umsetzung von Herdenschutz ist in den hochalpinen Gebieten Salzburgs nicht möglich und würde hohe Kosten verursachen. Die Jägerschaft unterstützt den Plan und betont die Bedeutung des Wolfschutzes für die Landwirtschaft und die Erhaltung der Kulturlandschaft.



Quelle: Land Salzburg

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