In Neu-Isenburg fand am Abend des Stadtgeburtstags eine bedeutende Festveranstaltung statt, die das 325-jährige Bestehen der Stadt würdigte. Die Feierlichkeiten, die in der evangelisch-reformierten Marktplatzkirche abgehalten wurden, zogen prominente Gäste an, darunter die Oberbürgermeister von Frankfurt und Offenbach sowie zahlreiche Bürger und Geschichtsliebhaber.
Die historische Verbundenheit der Städte
Die Reden der Oberbürgermeister Mike Josef aus Frankfurt und Dr. Felix Schwenke aus Offenbach standen im Zeichen der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen den Städten. Josef betonte, dass eine harmonische Beziehung im Laufe der Jahrhunderte gewachsen sei, obwohl die Anfänge von Spannungen begleitet waren. „Wäre es doch nur immer schon so harmonisch gewesen“, bemerkte der Oberbürgermeister in einem nostalgischen Rückblick.
Hugenotten und ihre Bedeutung für die Region
Ein entscheidender Punkt in der Geschichte Neu-Isenburgs war die Ansiedlung von Hugenotten, die unter religiöser Verfolgung litten. Herbert Hunkel, der Vorsitzende des Vereins für Geschichte, Heimatpflege und Kultur, beleuchtete in seiner Ansprache die Herausforderungen und Erfolge dieser frühen Migration. „Die Wertschätzung von Freiheit und Toleranz, die die Grafen damals auszeichnete, hat sich bis heute in Neu-Isenburg erhalten“, betonte er. Diese Aussage verdeutlicht die langfristige Bedeutung der Gewissensfreiheit, die bis in die heutige Zeit anhält.
Gemeinsame Projekte als Zeichen der Einheit
Die feierliche Stimmung wurde auch durch die Erwähnung aktueller gemeinsamer Projekte wie die Regionaltangente West verstärkt, die als ein Zeichen der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Neu-Isenburg, Frankfurt und Offenbach gilt. Dies zeigt, dass trotz anfanglicher Schwierigkeiten eine progressive und positivere Beziehung zwischen den Städten entwickelt wurde.
Der Einfluss vergangener Entscheidungen auf die Gegenwart
Die Würdigung der Stadtgründer sowie der Hugenotten durch Alexander Fürst von Isenburg unterstrich die historische Verantwortung, die Neu-Isenburg heute gegenüber seinen Bürgern hat. Bundesweit gibt es immer wieder Diskussionen über Integration und Migration, und die Erfahrungen aus der damaligen Ansiedlung bieten wertvolle Einblicke in aktuelle Herausforderungen. Dr. Schwenke wies darauf hin, wie wichtig Toleranz und die Unterstützung durch die Gesellschaft für eine gelungene Integration sind.
Einblick in eine gemeinsame Geschichte
Das gegenseitige Verständnis zwischen diesen Städten wurde bei der Veranstaltung deutlich. Es ist eine Erinnerung daran, wie wichtig historische Beziehungen für den sozialen Zusammenhalt in der Region sind. Die Fähigkeit, aus der Geschichte zu lernen, könnte der Schlüssel zu einem noch stärkeren Miteinander in der Zukunft sein.
Abschließend überreichte Hunkel den Ehrengästen symbolisch einen Nachdruck der Privilegien, die Graf Johann Philipp den Siedlern verlieh. Dies erinnert nicht nur an die Wurzeln Neu-Isenburgs, sondern schafft auch ein Bewusstsein für die Werte, die diese Städte miteinander teilen und die sie auch in Zukunft weitertragen möchten.
– NAG