Die Praktiken der Abschiebungen am Frankfurter Flughafen stoßen auf wachsende Kritik! Die kirchliche Einrichtung „Abschiebebeobachtung“ hat in ihrem aktuellen Bericht auf erschreckende Missstände hingewiesen. Schwerkranke Menschen, deren Gesundheitsversorgung im Heimatland ungewiss ist, werden ohne Rücksicht abgeschoben. Das Schicksal dieser Menschen ist oft dramatisch: Sie werden unter Zwang an ihrem Wohnort abgeholt, dürfen kein Gepäck mitnehmen und landen in Flipflops und dünner Kleidung am Flughafen – ohne Geld und ohne Hilfe. Beobachter Melisa Ergül-Puopolo und Finn Dohrmann von der Diakonie und Caritas dokumentierten im vergangenen Jahr 4.395 Abschiebungen, darunter 1.200, die sie speziell im Blick hatten.
Schockierend ist auch die mangelhafte Qualifikation der Ärzte, die die Flugtauglichkeit der Geflüchteten überprüfen – oft beurteilen Allgemeinmediziner komplexe psychische Erkrankungen, zu denen sie nicht befugt sind. Der Innenminister von Hessen, Roman Poseck (CDU), kündigte zudem an, die Abschiebungen verstärken zu wollen, besonders bei straffälligen Personen. Trotz der kontroversen Beobachtungen gibt es laut der Diakonie Fortschritte und Verbesserungen im Verfahren dank regelmäßiger Besprechungen im Forum Abschiebungsbeobachtung am Flughafen. Mehr dazu in einem detaillierten Bericht auf www.fr.de.