Offenbach

Langener Bannwald: Aktivisten besetzen Wald und fordern Stopp des Kiesabbaus

Aktivisten haben am Sonntag, dem 22. Juli 2024, Teile des Langener Bannwalds besetzt, um gegen die geplante Rodung für den Kiesabbau durch die Firma Sehring zu protestieren, während die Stadt Langen den sofortigen Rückzug der Besetzer fordert und die Aktion scharf verurteilt.

In Langen sorgt die Besetzung eines wertvollen Waldstücks durch Umweltaktivisten für Aufregung und teilt die öffentliche Meinung. Die Aktivisten protestieren gegen den geplanten Ausbau der Kiesgrube am Waldsee und zeigen damit auf, wie wichtig es ist, Naturschutz und wirtschaftliche Interessen gegeneinander abzuwägen.

Protestaktionen im Langener Bannwald

Am Sonntagmorgen, den 22. Juli 2024, besetzten Gruppen von Aktivisten Teile des Langener Bannwalds. Diese Handlung ist Teil eines größeren Protests, der sich gegen den Abbau von Sand und Kies durch die Firma Sehring richtet. Aktivisten haben eine Plattform im Wald errichtet und Transparente angebracht, um auf ihre Botschaft aufmerksam zu machen. Am Montag versammelten sich die Besetzer zu einer Mahnwache, die durchweg friedlich verlief und in den sozialen Medien kommuniziert wurde.

Reaktion der Stadt und der Unternehmen

Die Stadt Langen hat diese Aktion scharf verurteilt und fordert die sofortige Räumung des Waldstücks. Stadtpressesprecher Markus Schaible betont, dass der Kiesabbau rechtlich genehmigt sei, nachdem ein jahrelanger Rechtsstreit vom Bundesverwaltungsgericht zugunsten der Genehmigung entschieden wurde. Er kritisiert die Besetzung als Missachtung von Recht und Ordnung.

Öffentliche Diskussion über Naturschutz und wirtschaftliche Interessen

Die Besetzung wirft Fragen auf, die über den spezifischen Konflikt im Langener Bannwald hinausgehen. Aktivisten und Vertreter der Partei Die Linke betonen die Bedeutung des Waldes für die Artenvielfalt und die Umwelt. Janine Wissler, Vorsitzende der Linken, beschreibt die Zerstörung als „ökologisches Verbrechen“ und fordert eine Umkehr in der Politik, die Naturschutz stärker berücksichtigen sollte. Ihrer Ansicht nach steht die Natur oft im Konflikt mit kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen, was für die betroffene Region langfristige Konsequenzen haben könnte.

Bedeutung für die lokale Gemeinschaft

Diese Protestaktion ist nicht isoliert, sondern Teil eines jahrelangen Widerstands gegen den Kiesabbau in der Region. Die Initiative „Aktionsbündnis Langener Bannwald“ und Anwohner haben sich seit Jahren für den Erhalt der Wälder eingesetzt. Mit Blick auf die zunehmenden Umweltprobleme, wie das Waldsterben und die Klimakrise, appellieren die Activist:innen an die Politik, stärker auf die Bedürfnisse der Natur einzugehen.

Forderungen der Aktivisten und zukünftige Schritte

Die Gruppe „Wald statt Asphalt“ plädiert für einen sofortigen Stopp der Rodungen auf insgesamt 67 Hektar im Bannwald. Sie argumentieren, dass die Besetzung ein Zeichen für den Erhalt der Umwelt und eine nachhaltige Zukunft sei. Wie es weitergeht, hängt von der Reaktion der Stadt und der Öffentlichkeit ab. Die Aktivisten betonen, dass sie eine längerfristige Lösung zum Schutz des Waldes anstreben und bereit sind, weitere Schritte zu unternehmen, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen.

Die Geschehnisse im Langener Bannwald stehen somit nicht nur für einen lokalen Konflikt, sondern spiegeln auch ein zunehmendes Bewusstsein für Umweltfragen in der Gesellschaft wider. Der Ausgang dieser Auseinandersetzung könnte wegweisend für zukünftige Entscheidungen in Bezug auf den Naturschutz und wirtschaftliche Projekte sein.

NAG

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