HessenOffenbach

Nach Sturmgewehr-Video: AfD-Politiker Müger gibt Ämter auf

Maximilian Müger, ein AfD-Landtagsabgeordneter aus Hessen, hat aufgrund eines umstrittenen Videos, in dem er mit einem Sturmgewehr posiert und für „freie Waffen für freie Bürger“ plädiert, mehrere politische Ämter niedergelegt, was nach Kritik und der Distanzierung seiner Parteiführung an die Öffentlichkeit gelangte.

Maximilian Müger, ein Mitglied der AfD im Landtag von Hessen, sorgt mit einem kürzlich veröffentlichten Video, in dem er mit einem Sturmgewehr posiert, für Diskussionen und Kontroversen. In diesem Video schießt der 31-Jährige in die Luft und ruft: „freie Waffen für freie Bürger“. Diese provokante Handlung hat nun Konsequenzen für seine politischen Ämter, da er aus mehreren Positionen zurückgetreten ist.

Das besagte Video hat nicht nur innerhalb der AfD für Aufsehen gesorgt, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit. Es wurde kurzfristig auf der Plattform TikTok geteilt, bevor es wieder gelöscht wurde. In seiner Erklärung, die über einen AfD-Sprecher veröffentlicht wurde, beteuerte Müger, das Video sei „versehentlich“ online gelangt und lediglich für den Eigengebrauch gedacht gewesen. Zudem gab er an, dass das Filmmaterial auf einem offiziellen Schießplatz in Polen erstellt wurde, wo er die Waffe unter Aufsicht eines Trainers nutzte.

Rückzug aus Ämtern

Die Landesspitze der AfD hat rasch auf die Enthüllungen reagiert. Nach einer Sitzung des Landesvorstands und der Fraktion wurde bekannt gegeben, dass Müger sowohl den Innenausschuss des hessischen Landtags als auch seine Position als Vize-Landeschef der Jungen Alternativen (JA) niedergelegt hat. Auch seine Rolle als Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Offenbach-Land und des Ortsverbands in Neu-Isenburg ist nun Geschichte. Die AfD-Landesvorsitzenden Robert Lambrou und Andreas Lichert betonten, dass sie sich von Mügers Aktionen distanzieren und weitere Konsequenzen in den kommenden Tagen besprechen werden.

Dies wirft ein Schlaglicht auf den Umgang innerhalb der Partei mit solchen Extremen und wie weit diese Vorgehensweisen von den offiziellen Standpunkten abweichen. Während die AfD weiterhin als Opposition im hessischen Landtag aktiv bleibt, steht Müger in der Kritik und war bislang nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Kritik und politische Reaktionen

Die Reaktionen auf das Video und Mügers Auftritt lassen sich nicht leugnen. Hessens Innenminister Roman Poseck von der CDU äußerte sich besorgt über die vermeintliche Legitimierung von Waffengewalt in der Politik, was seiner Meinung nach zu gefährlichen Gewaltausbrüchen führen könnte. Auch Lambrou hat sich klar positioniert: „Wer über politische Inhalte mit einer Waffe im Anschlag spricht, überschreitet eine Grenze“, erklärte er und verurteilte den Stil von Müger entschieden.

Dennoch gibt es Stimmen innerhalb der Partei, die anerkennen, dass Mügers Standpunkte in bestimmten Bereichen Gehör finden könnten. Lambrou hatte zuvor gesagt, dass Müger viele Punkte anspreche, die auch die Sichtweise vieler Menschen in Deutschland widerspiegeln, und gab zudem zu, ein solches Video nie veröffentlicht zu haben.

Die Situation rund um Müger zeigt zum einen die internen Spannungen in der AfD und zum anderen stellt sie die Frage, wie weit gewählte Politiker in ihrer Ausdrucksweise gehen dürfen, ohne aus den politischen Ämtern gedrängt zu werden. In einer Zeit, in der öffentliche Auftritte und Äußerungen immer schneller verbreitet werden, gewinnen Verantwortlichkeit und der dazugehörige Umgang mit schwerwiegenden Themen immer mehr an Bedeutung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"