Die Offenbacher Kickers stehen vor einer entscheidenden Saison, nachdem sie in der vergangenen Spielzeit in der Regionalliga Südwest enttäuschten. Das Team, das zur Anschlussstelle für Talente und Fans gleichermaßen gehört, hat die dringende Notwendigkeit, sich neu zu orientieren und aufzustellen, um die lange Sehnsucht nach dem Aufstieg in die zweite Liga endlich zu verwirklichen.
Eine starke Fanbasis und ihre Herausforderungen
Obwohl die Kickers in der letzten Saison nur den elften Platz belegten und damit hinter der U23 der Eintracht Frankfurt, Fulda und dem FSV Frankfurt landeten, bleibt die Loyalität ihrer Anhänger bemerkenswert. Produzierte der Klub 2400 verkaufte Dauerkarten dieses Jahr im Vergleich zu über 3000 im Vorjahr, sind die Hardcore-Fans dennoch weiterhin an der Seite ihres Vereins und hoffen inständig auf positive Entwicklungen.
Die Notwendigkeit eines Umbruchs
Christian Neidhart, der neue Trainer, sieht diese Stimmung als Schlüssel, um das Vertrauen seiner Mannschaft zurückzugewinnen. Mit 17 Abgängen aus dem Kader der Vorsaison und insgesamt zehn Neuzugängen, darunter sechs Talente aus den eigenen Reihen, steht der Klub an einem Wendepunkt. „Wir haben viel mehr Mentalität in die Mannschaft geholt“, erklärt der Kickers-Präsident Joachim Wagner.
Die vorbereitende Phase als Wegweiser
Beim „Blitzturnier“ um den „Kickers-Pokal“ zeigten die neuen Spieler unter starken Gegnern wie Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Kaiserslautern, dass sie in der Lage sind, auf Augenhöhe zu agieren. Die Testspiele lieferten wertvolle Erfahrungen, die für den Saisonstart, der am kommenden Samstag gegen die U23 des SC Freiburg beginnt, genutzt werden. Die Leistungen aus diesen Spielen können helfen, den neuen Geist, den Neidhart sich wünscht, weiter zu festigen.
Finanzielle Realität hinter dem sportlichen Erfolg
Der Weg in die zweite Liga ist nicht nur eine sportliche, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Präsident Wagner mahnt: „Wir haben ein Zweitligastadion mit Kosten, die für einen Viertligisten kaum stemmbar sind.“ Trotz einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von etwa 6000 pro Partie wird deutlich, dass die finanziellen Mittel nur einen kleinen Teil des benötigten Budgets decken können. Der Klub steht vor der kontinuierlichen Herausforderung, Finanzquellen zu erschließen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ausblick auf die neue Saison
Die Kickers sollen nun endlich aufzeigen, dass sie mehr sind als nur ein Traditionsverein in der vierten Liga. Die größte Aufgabe für Neidhart und sein Team besteht darin, die richtige Balance zwischen jungen Talenten und erfahreneren Spielern zu finden. Der Druck, die Vorjahresleistungen zu übertreffen und das Minimalziel, „eine gute Rolle zu spielen, bis zum Ende der Saison oben dabei zu sein“, zu erreichen, ist hoch. „Es gibt jetzt keine Ausreden mehr“, so Neidhart.
Die bevorstehende Saison wird nicht nur für die Kickers von Bedeutung sein, sondern auch für die gesamte Region, die auf die Rückkehr eines erfolgreichen Fußballteams hofft. Mit vereinten Kräften gehen die Kickers in eine Saison voller Herausforderungen und Chancen, die sowohl für den Verein als auch für die Fans von großer Wichtigkeit ist.
– NAG