Die kaum bekannte Stadt Oberzent im Odenwaldkreis steht als drittgrößte Stadt Hessens in starkem Kontrast zu den größeren, bekannteren Städten des Bundeslandes. Während Frankfurt und Wiesbaden um den ersten und zweiten Platz kämpfen, überrascht die Fläche von Oberzent, die nach dem Zusammenschluss mehrerer kleiner Gemeinden 2018 entstanden ist.
Oberzent – Ein verstecktes Juwel im Odenwald
Eine der größten Überraschungen innerhalb Hessens ist die Stadt Oberzent, die sich über eine Fläche von 165,5 Quadratkilometern erstreckt. Diese Größe hinterlässt Kassel, Darmstadt und andere bekannte Städte wie Offenbach und Gießen hinter sich, deren Flächen deutlich kleiner sind. Das ist besonders erstaunlich, da Oberzent mit nur etwa 10.000 Einwohnern zu den Kleinstädten zählt.
Die Geografie und der demografische Unterschied
Die Einwohner von Oberzent genießen eine vergleichsweise großzügige Flächenverteilung. Während in Frankfurt durchschnittlich 3113 Menschen auf einen Quadratkilometer leben, sind es in Oberzent lediglich 62. Diese geringe Bevölkerungsdichte führt zu einem anderen Lebensstil, der mehr Raum für Natur und persönliche Entfaltung bietet.
Eine Umbenennung mit Tradition
Interessanterweise ist der Name „Oberzent“ nicht zufällig gewählt. Er spiegelt die historische Bedeutung eines mittelalterlichen Gerichtsbezirks wider und wurde bereits im Vorfeld der Gründung als Bezeichnung für die zusammengelegten Gemeinden genutzt. Dieser Bezug zur Geschichte gibt der Stadt eine besondere Identität und stärkt das Gemeinschaftsgefühl der Einwohner.
Die Nachbarschaft: kleinste Dorf Hessens
Ein weiteres kurioses Detail ist die Nachbarschaft der drittgrößten Stadt mit dem kleinsten Dorf in Hessen. Unter-Hainbrunn, das nur 23 Einwohner zählt und eine eigene Postleitzahl hat, befindet sich in unmittelbarer Nähe. Diese Gegebenheit unterstreicht die Vielfalt und die extremen Unterschiede innerhalb des Odenwaldkreises.
Bedeutung für die Region
Die Entstehung von Oberzent als drittgrößte Stadt Hessens stellt eine interessante Wendung in der städtischen Entwicklung dar und könnte Impulse für andere ländliche Regionen geben. Diese Fusion könnte als Beispiel dafür dienen, wie kleinere Gemeinden durch Zusammenarbeit nicht nur ihre Größe, sondern auch ihre Bedeutung in der Wahrnehmung der Bevölkerung erhöhen können. Das Beispiel Oberzent zeigt, dass Größe in der Fläche nicht immer mit urbaner Dichte und Bekanntheit einhergeht.
Insgesamt ist Oberzent ein faszinierendes Beispiel für die dynamische Entwicklung von Städten in Hessen und erfordert möglicherweise mehr Aufmerksamkeit von der regionalen Politik und Medien, um das Potenzial solch weniger bekannter, aber bedeutender Orte zu erkennen.
