Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Goethe-Universität hat 44 Bücher an die Friedrich-Ebert-Stiftung zurückgegeben, die aus sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Beständen stammen. Diese bemerkenswerte Restitution fand in der Zentralbibliothek der Universität in Bockenheim statt und ist Teil eines umfassenden Projekts zur Provenienzforschung, das seit 2020 läuft, um NS-Raubgut zu identifizieren. Die überwiegende Mehrheit der zurückgegebenen Bände stammt aus dem Offenbach Archival Depot, das nach dem Zweiten Weltkrieg zur Wiederentdeckung geraubter Bücher eingerichtet wurde.
Die Leiterin der Universitätsbibliothek, Daniela Poth, bezeichnete die Rückgabe als moralische Verpflichtung und kündigte an, dass weitere Restitutionen folgen könnten. Diese Bücher, die ursprünglich Eigentum von sozialdemokratischen Vereinen oder Gewerkschaften waren, werden nun im Archiv der sozialen Demokratie der Stiftung verwahrt, die sich der Aufarbeitung von Verlustgeschichten und der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung verpflichtet fühlt. Auch in Zukunft wird die Provenienzforschung wichtige Ergebnisse liefern, um die Geschichte und das Schicksal von Bücher und deren ursprünglichen Eigentümern zu dokumentieren. Weitere Rückgaben an betroffene Erben sind bereits in Aussicht, berichtet aktuelles.uni-frankfurt.de.