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Jessica Matyssek: Ein Verein für medizinische Hilfe in Ghana entsteht

Oldenburger Medizinstudentin Jessica Matyssek gründete den Verein „Akwaaba“, um nach ihrem Auslandspraktikum in Ghana langfristige Erste-Hilfe-Kurse und medizinische Hilfsprojekte zu initiieren, was aufgrund der mangelhaften medizinischen Versorgung vor Ort von großer Bedeutung ist.

Die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern steht häufig im Fokus internationaler Hilfsprojekte. Ein besonders inspirierendes Beispiel kommt aus Oldenburg, wo die Medizinstudentin Jessica Matyssek einen Verein gegründet hat, um spezifische Erste-Hilfe-Kurse in Ghana anzubieten. Ihr Engagement zeigt, wie ehrenamtliche Initiativen einen direkten Einfluss auf die Gesundheit und das Leben in ländlichen Regionen haben können.

Die Gründung von Akwaaba

Jessica Matyssek, 25 Jahre alt und Studentin der Medizin an der Carl von Ossietzky Universität, hat eine persönliche Verbindung zu Ghana. Ihr Auslandspraktikum vor zwei Jahren offenbarte dringende Bedürfnisse im Gesundheitssektor. „Ich habe gesehen, wie sehr die Menschen auf Hilfe angewiesen sind“, erinnert sie sich. Diese Erfahrungen führten zur Gründung des Vereins Akwaaba, was in Ghana „Hallo“ oder „Herzlich Willkommen“ bedeutet. Der Name steht für die herzliche Begrüßung, die sie in diesem Land erfahren hat.

Bürokratische Hürden überwinden

Die Gründung des Vereins stellte für Matyssek eine herausfordernde Aufgabe dar. Gemeinsam mit ihrem Kollegen William Tamele, den sie während einer Erste-Hilfe-Ausbilder-Schulung in Deutschland kennengelernt hatte, stellte sie sich den bürokratischen Anforderungen. Um mehr Zeit für die Vereinsarbeit zu haben, pausierte Matyssek sogar ihr Studium für ein Jahr. „Es war eine enorme Herausforderung, aber ich wusste, dass es nötig ist“, so die engagierte Studentin.

Positiver Einfluss auf die Gemeinschaft

Der Verein hat bereits 25 ehrenamtliche Mitglieder, viele davon Studierende aus Deutschland. Durch Spenden konnte Akwaaba bereits wichtige medizinische Geräte wie einen Defibrillator und einen Inkubator beschaffen, die auf dem Weg nach Ghana sind. „Wir planen nicht nur, Geräte zu senden, sondern auch vor Ort aktiv zu werden“, erklärt Matyssek. Ab Dezember werden flächendeckende Erste-Hilfe-Kurse in Schulen angeboten.

Gesundheitsbewusstsein fördern

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Initiative ist die medizinische Untersuchung von Kindern. „Wir wollen etwa 1000 Kinder an ausgewählten Schulen auf gesundheitliche Probleme sensibilisieren und untersuchen“, erklärt Matyssek. Besonders der Bereich Zahnhygiene und Augenuntersuchungen liegt ihr am Herzen. Um Kinder mit unentdeckten Sehschwächen zu unterstützen, sucht der Verein zudem Partner, die Brillen spenden können.

Die Zukunft fest im Blick

Matyssek ist fest entschlossen, den Verein langfristig zu unterstützen, auch wenn sie später in Deutschland als Notfallmedizinerin arbeiten möchte. Ihre Erfahrungen in Ghana und bei anderen internationalen Einsätzen, wie zuletzt in Tansania, haben in ihr den Wunsch geweckt, noch mehr Projekte in Afrika zu initiieren. „Es ist wichtig, dass wir die Unterstützung der Oldenburger Bevölkerung haben“, appelliert sie. Spenden können direkt über die Webseite des Vereins Akwaaba getätigt werden, um die wertvolle Arbeit vor Ort fortzuführen.

Ihr Engagement zeigt nicht nur, wie wichtig die medizinische Unterstützung in ländlichen Regionen ist, sondern auch, welche positiven Auswirkungen eine einzelne Person auf eine Gemeinschaft haben kann. Mit vereinter Kraft können der Zugang zu medizinischer Versorgung verbessert und das Bewusstsein für Gesundheitsfragen gestärkt werden.

NAG

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