Oldenburg

Oldenburgs Vision 2050: Neue Wege für eine wachsende Stadt

Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann präsentierte am Mittwoch das neue Stadtentwicklungskonzept „Zukunft 2050“, das die Richtung der Stadtentwicklung festlegt und im September vom Rat beschlossen werden soll, um den Herausforderungen des Bevölkerungswachstums und nachhaltiger Entwicklung gerecht zu werden.

Die Stadt Oldenburg von oben. Foto: Christian Kruse

Die Weichen für Oldenburgs Zukunft werden gestellt

Oldenburg (Michael Exner) – Im September soll der Stadtrat von Oldenburg über ein neues Stadtentwicklungskonzept entscheiden, das unter dem Titel „Zukunft 2050“ läuft. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht präsentieren ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK 2050/2035), welches die Herausforderungen und Bedürfnisse der wachsenden Stadt adressieren soll. In den letzten zehn Monaten hat die Stadtverwaltung eine umfassende Evaluierung der Bedingungen und Erfordernisse durchgeführt, um die Weichen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu stellen.

Herausforderungen des Wachstums

Die Bevölkerung Oldenburgs wächst beständig und hat während Krogmanns Amtszeit bereits um etwa 15.000 Einwohner zugenommen. Dies erfordert nicht nur Wohnraum, sondern auch eine Vision, wie die Stadt als Ganzes weiterentwickelt werden kann. „Bei meinem Amtsantritt habe ich festgestellt, dass das Thema Weiterentwicklung nicht ausreichend behandelt wurde“, so Krogmann. Angesichts der sich verändernden demografischen und ökologischen Bedingungen wird das neue Konzept als Antwort auf diese Herausforderungen gesehen.

Kritik und Perspektiven

Das ISEK wird von manchen Kritikern als informelles Planungsinstrument angesehen, das wenig verbindlich ist. Die Rechtsgrundlage bleibt zwar der seit 1996 unveränderte Flächennutzungsplan, jedoch hat Krogmann argumentiert, dass es keine rechtlichen Probleme gegeben habe, die aus der kontinuierlichen Fortführung des alten Plans resultierten. Dennoch bleibt die Notwendigkeit, verstärkt auch die Bürger und Akteure der Stadt in den Planungsprozess einzubinden, um Akzeptanz und Unterstützung zu fördern.

Themen für die Zukunft

Im Laufe des Entwicklungsprozesses hat die Stadtverwaltung zwölf zentrale Fokusthemen identifiziert, die die Basis für weitere Diskussionen und Planungen bilden. Dazu zählen unter anderem die Stärkung von Quartieren, klimaneutrale Maßnahmen, die Förderung einer zukunftsfähigen Wirtschaft sowie die Vision einer „Zehn-Minuten-Stadt“, in der alle wichtigen Dienstleistungen in unmittelbarer Nähe erreichbar sind. Diese Konzepte zielen darauf ab, die Lebensqualität in Oldenburg zu verbessern und nachhaltige Raumnutzung zu gewährleisten.

Das Feedback der Bürger

Die Bürgerbeteiligung hatte bisher eine begrenzte Resonanz. Nur 783 Menschen haben an einer Online-Befragung teilgenommen, und auch die Rückmeldungen aus der Stadtbibliothek blieben unter den Erwartungen. Krogmann ist jedoch optimistisch und sieht dies als vorläufigen Stand, da viele Ideen noch im Entwurfsstadium sind. „Die echten Konflikte und Meinungen werden sich erst herauskristallisieren, wenn es konkret wird“, merkt der Oberbürgermeister an.

Die nächsten Schritte

Nach der Sitzung im September, in der der Rat über das Konzept entscheiden wird, wird die Arbeit am ISEK 2035 fortgesetzt. Dabei sollen geltende Programme und Strategien, wie etwa der Mobilitätsplan und der Klimaschutzplan, analysiert und aufeinander abgestimmt werden. Die endgültige Entscheidung über die Entwicklung der Stadt bis 2035 wird jedoch einem neuen Rat vorbehalten bleiben, der nach den Wahlen im Herbst 2026 gewählt wird. Das ISEK ist damit nicht nur ein strategisches, sondern auch ein konsequent partizipatives Vorhaben, um Oldenburg fit für die Zukunft zu machen.

NAG

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