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Elektro-Müllwagen im Test: Remondis kreiert leise Abfallentsorgung im Sauerland

Remondis testete vom 7. bis 24. September 2024 im Sauerland ein Elektro-Müllfahrzeug vom Typ Mercedes eActros, um zu prüfen, ob der Umstieg auf elektrische Antriebe für die Müllabfuhr in der bergigen Region nachhaltig und praktikabel ist.

Im Kreis Olpe, genauer gesagt in Grevenbrück, hat das Entsorgungsunternehmen Remondis einen aufregenden Testlauf mit einem Elektro-Müllfahrzeug durchgeführt. Der 15-Tonner, ein Mercedes eActros, wurde über zweieinhalb Wochen getestet, um herauszufinden, wie gut sich die neue Technologie in der Praxis bewährt. Klaus Picker, ein erfahrener Berufskraftfahrer, hat das Fahrzeug gefahren und war von den Eigenschaften des E-Lkw beeindruckt, insbesondere von der fast geräuschlosen Fahrweise und der sofortigen Beschleunigung, selbst in bergigem Gelände.

Das Fahrzeug ist mit vier Batterien ausgestattet, die jeweils eine Kapazität von 112 Kilowattstunden haben und eine Reichweite von über 300 Kilometern bieten. Diese Spezifikationen sind für die Müllabfuhr im sauerländischen Gebirge von entscheidender Bedeutung. Picker, der anfangs skeptisch war, ob die Batterieleistung für seine Touren ausreichen würde, äußerte sich positiv: „Es ist kein Problem.“ Nach einem Arbeitstag von etwa acht Stunden kann der Mercedes eActros über Nacht aufgeladen werden und ist am nächsten Morgen für die nächsten Abfuhrtermine bereit.

Die Herausforderungen der Umstellung auf Elektromobilität

Die Begeisterung bei Remondis ist groß, da alternative Antriebsarten in der Branche noch wenig verbreitet sind. Aktuell gibt es nur wenige Vertreter mit Erdgas-Fahrzeugen bei Remondis, und diese gelten aufgrund des schrumpfenden Tankstellennetzes bereits als Auslaufmodelle. Auch Wasserstofffahrzeuge stellen sich als schwierig heraus, sodass der elektrische Antrieb als vielversprechende Lösung angesehen wird.

Felix Maaßen, Geschäftsführer von Remondis Olpe, bleibt jedoch realistisch. „Die Verfügbarkeit solcher Lkw ist noch gering und die Anschaffungskosten liegen mit etwa 420.000 Euro bei rund dem Doppelten im Vergleich zu einem Diesel-Fahrzeug“, erklärt er. Fördermittel könnten helfen, die finanzielle Belastung abzufedern, doch bis zur vollständigen Integration der E-Lkw bleibt der Fuhrpark vorerst unverändert. Klaus Picker muss wieder die gewohnten dieselbetriebenen Fahrzeuge fahren und gibt zu: „Ich bin schon ein bisschen traurig, dass wir den Elektro-Lkw wieder abgeben mussten.“

Über die Testergebnisse hinaus zeigt dieser Versuch, dass es bei der Müllabfuhr durchaus Raum für Innovationen gibt. Auch wenn die Umstellung auf elektrische Fahrzeuge noch in den Kinderschuhen steckt, so sind die ersten Schritte bereits getan. Der deutsche Markt für Elektrofahrzeuge wächst, und mit der positiven Resonanz auf diesen Pilotversuch könnte dem eActros die Zukunft gehören. Vielleicht steht uns eine neue Ära der Abfallentsorgung bevor, in der Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität ist.

Aktuell muss sich das Unternehmen in Olpe noch mit den Herausforderungen des Diebstahls im Fuhrpark auseinandersetzen, doch die Testphase mit dem Elektrofahrzeug ist ein Indiz dafür, dass Remondis bereit ist, in die Zukunft der umweltfreundlichen Mobilität zu investieren. Dieser Test könnte möglicherweise einen Wendepunkt für die Müllabfuhr im Sauerland darstellen und zeigt, wie wichtig Technologiefortschritt in der Branche ist.

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