Olpe

Von der Bank zur Bühne: Kevin Stahl begeistert als Winkler im Theater

Kevin Stahl, ein 25-jähriger Bankkaufmann und Schauspieler, tritt in der laufenden Spielzeit neun Mal als Regierungsassessor Winkler im Stück „Weekend im Paradies“ auf der Freilichtbühne Freudenberg auf, wobei ihm insbesondere die flirtenden Szenen mit seiner Angebeteten Freude bereiten und die kreative Arbeit als wichtiger Ausgleich zur Berufstätigkeit dient.

Kevin Stahl, ein 25-jähriger Bankkaufmann und Schauspieler, istmittlerweile ein vertrauter Blick auf der Bühne der Freilichtbühne Freudenberg. Er hat nicht nur ein Talent für das Schauspiel, sondern auch ein ausgeprägtes Zeitmanagement, das es ihm ermöglicht, seine Leidenschaft mit seinem Beruf zu verbinden. „In beiden Stücken mitzuwirken ist heutzutage mit der Arbeit nicht mehr möglich“, erklärt er offen. Dennoch hat er einen Weg gefunden, seine Vorliebe fürs Schauspielern in sein Leben zu integrieren, indem er jetzt beim Erwachsenen-Theater aktiv ist.

Derzeit spielt er im Stück „Weekend im Paradies“ und hat die Rolle des Regierungsassessors Winkler übernommen. Neun Mal wird er in dieser Spielzeit auf der Bühne stehen. „Was mir am meisten Spaß macht? Tatsächlich die Szenen mit meiner Angebeteten! Es ist ein kleines Wechselspiel zwischen Flirt und Sprüche drücken“, verrät er mit einem Lächeln. Dieser dynamische Austausch bringt nicht nur ihn, sondern auch das Publikum zum Schmunzeln.

Der kreative Prozess des Schauspielens

Die Vorbereitungen für jedes Stück sind intensiv. Ab etwa zweieinhalb Stunden vor der Aufführung ist Kevin am Theater, um sich auf die Bühne vorzubereiten. Zunächst steht der Besuch in der Maske an, gefolgt vom Anziehen des Kostüms und einem Soundcheck, um sicherzustellen, dass alles perfekt ist. Trotz der vielen Schritte beschreibt Kevin den Ablauf als sehr entspannt. „Ich gehe recht spontan darein, weil ich mich über die Jahre sehr sicher fühle“, erzählt er. Diese Sicherheit hat sich durch die Wiederholung und das wachsende Vertrauen in seine Fähigkeiten entwickelt.

Für Kevin ist es der Reiz des Unbekannten und die Möglichkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, die das Schauspiel so spannend machen. „Es macht mir persönlich unheimlich viel Spaß, in andere Rollen hineinzuschlüpfen und den Weg zu sehen“, erklärt er und betont den kreativen Prozess, der jedem Stück vorausgeht. Sobald das Jahr beginnt, versammeln sich die Schauspieler, um das Stück zu lesen und die Charaktere kennenzulernen.

Der gesamte Prozess der Entstehung eines Theaterstücks ist für Kevin von großer Bedeutung. „Zunächst lernen wir den Text und gehen das Stück durch. Oft werden samstags Teile der Kulisse gebaut“, erläutert er. Es ist faszinierend zu beobachten, wie aus einem bloßen Skript und einigen Requisiten eine vollständige Inszenierung hervorgeht. „Bis dieses Konstrukt steht und wir im Juni die erste Vorstellung spielen, ist es immer spannend zu sehen“, so der Schauspieler weiter.

Einblicke in die Theaterwelt

Die Leidenschaft von Kevin für das Schauspiel zeigt sich nicht nur in seinem Engagement auf der Bühne, sondern auch in seiner Begeisterung für den kreativen Prozess, der darauf abzielt, eine Geschichte zum Leben zu erwecken. Theater ist für ihn mehr als nur ein Hobby – es ist eine Möglichkeit, seine Persönlichkeit auszudrücken und gleichzeitig Emotionen und Geschichten mit dem Publikum zu teilen. „Die Probenzeiten lassen sich mit der Arbeit besser unter einen Hut bringen“, betont er, was zeigt, wie er den Spagat zwischen Beruf und Leidenschaft meistert.

Kevin Stahl ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Ob in Anzügen oder Kostümen, ob bei Bodenproben oder Bühnenauftritten – seine Hingabe zur Kunst des Schauspiels ist unübersehbar. „Die Freude, die ich beim Spielen habe, ist unbezahlbar“, schließt er. So trägt Kevin nicht nur zur Unterhaltung bei, sondern lebt seine Passion, die für viele die Kraft hat, Gedanken und Gefühle zu bewegen.

Die Magie der Bühne

Das Theater ist mehr als nur ein Veranstaltungsort – es ist ein Raum, in dem Geschichten erzählt werden und Menschen zusammenkommen, um gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Kevin Stahl verkörpert das Gefühl des Theaters, das sowohl Schauspieler als auch Zuschauer verbindet. Mit jedem Auftritt bringt er die Bühne zum Leben und erinnert daran, wie wichtig es ist, Träume zu verfolgen und das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Herausforderungen des Amateurtheaters

Das Mitwirken im Amateurtheater, wie es Kevin Stahl beschreibt, ist oft mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Neben dem Zeitmanagement, das zwischen Beruf und Leidenschaft balanciert werden muss, kommt auch die Zusammenarbeit mit einem heterogenen Ensemble dazu. Schauspieler aus unterschiedlichen Altersgruppen und mit variierenden Erfahrungen müssen sich oft auf eine gemeinsame Arbeitsweise einigen. Laut einem Bericht des Deutschen Federal Theatertages ist das Interesse am Amateurtheater in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen, was jedoch auch bedeutet, dass die Ansprüche an die Produktionen größer geworden sind. Von der Auswahl der Stücke bis hin zur technischen Umsetzung – die Erwartungen der Zuschauer sind gestiegen.

Ein weiterer Aspekt sind die finanziellen Rahmenbedingungen. Viele Amateurtheater sind auf Sponsorengelder und Beiträge der Mitglieder angewiesen, da die öffentlichen Förderungen oft begrenzt sind. Dies kann dazu führen, dass kostspielige Produktionen schwerer umzusetzen sind, was den kreativen Spielraum einschränkt. Dennoch zeigt die Leidenschaft der Schauspieler, wie wichtig ihnen die Kunstform ist und dass sie oft bereit sind, persönliche Investitionen zu tätigen, um ihre Vorstellungen zu verwirklichen.

Die Bedeutung des Theaters in der Gesellschaft

Theater spielt eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft. Es ist nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern auch ein Forum für soziale Themen und kulturellen Austausch. In einer Zeit, in der digitale Medien dominieren, bietet das Theater eine einzigartige Möglichkeit, Gemeinschaftsgefühl zu fördern und persönliche Interaktionen zu schaffen. Studien zeigen, dass der Besuch von Theateraufführungen das Gefühl von Zusammengehörigkeit stärken kann, insbesondere in kleineren Städten und Gemeinden.

Darüber hinaus wird das Theater häufig als Plattform für die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen genutzt. Die Stücke, die heutzutage aufgeführt werden, reflektieren oft aktuelle Themen wie Migration, Identität und soziale Gerechtigkeit. Dies führt dazu, dass auch Amateurschauspieler wie Kevin Stahl durch ihre Rollen ein Bewusstsein für gesellschaftliche Themen entwickeln und ihre Sichtweisen auf eine breitere Öffentlichkeit wirken können. Dies zeigt sich auch in der Auswahl der Stücke, die häufig bewusst solche gesellschaftlichen Fragestellungen aufgreifen.

Statistische Entwicklung im Amateurtheater

Statistiken belegen die Entwicklung des Amateurtheaterwesens in Deutschland. Laut einer Umfrage des Deutschen Schauspielerverbandes sind rund 2 Millionen Menschen aktiv im Amateurtheater tätig. Dies umfasst nicht nur Schauspieler, sondern auch Regisseure, Bühnenbauer und Unterstützer, die sich im Hintergrund engagieren. Weiterhin haben 72 % der befragten Amateurtheater die Zunahme der Besucherzahlen in den letzten fünf Jahren festgestellt, was auf ein wachsendes Interesse an diesen kulturellen Veranstaltungen hinweist.

Darüber hinaus haben sich die Demografien der Beteiligten gewandelt: Immer mehr junge Erwachsene entscheiden sich dafür, in ihrer Freizeit Theater zu spielen, was möglicherweise auf die wachsende Bedeutung kultureller Ausdrucksformen in der Gesellschaft hinweist. Dies hebt das Amateurtheater als einen Mikrokosmos der gesellschaftlichen Entwicklungen hervor, in dem verschiedene Generationen gemeinsam arbeiten und voneinander lernen.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"