Neue Herausforderungen durch invasive Ameisen in Südwestdeutschland
Die Bevölkerung in verschiedenen Teilen von Baden-Württemberg und angrenzenden Regionen kämpft mit einem unerwarteten Eindringling: der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum. Während Kehl bereits Maßnahmen ergreift, um die Ausbreitung dieser Ameisen einzudämmen, sind auch andere Orte von diesem Problem betroffen.
Ameisen breiten sich aus
Seit 2009 sind diese Ameisen nicht nur in Kehl, sondern auch in verschiedenen Städten wie Weinheim, Lörrach-Hagen, Karlsruhe, Heidelberg und Ketsch sowie in der Nähe von Stuttgart gesichtet worden. Selbst Rheinland-Pfalz und Hessen melden Vorfälle sowie kleinere Fälle in Frankreich.
Aktuelle Lage in Kehl
In Kehl wurden bereits zwei Superkolonien entdeckt, und es gibt zusätzliche Verdachtsfälle. Die Stadt hat seit Herbst die Bekämpfung mit Heißschaum begonnen, um die Ameisen einzudämmen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 50.000 Euro pro Jahr pro Kolonie.
Mangel an gemeinsamer Strategie
Die Stadt Kehl kritisiert, dass es kein koordiniertes Vorgehen gegen invasive Arten gibt und dass betroffene Kommunen im Umgang mit solchen Problemen alleine gelassen werden. Eine Stadtsprecherin betonte die Dringlichkeit einer kooperativen Strategie, um effektiv gegen diese Bedrohung vorgehen zu können.
Appell an die Regierung
Der artenschutzpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Klaus Hoher, fordert eine umgehende Unterstützung für die Städte und Gemeinden, in denen diese Ameisenart aufgetreten ist. Eine schnelle Reaktion seitens des Landes sei notwendig, um die Verbreitung einzudämmen und die Schäden zu begrenzen.
Große Schäden bereits entstanden
Die schwarzen Insekten haben bereits Schäden in Häusern verursacht, Strom- und Internetausfälle provoziert sowie Gartenmauern beschädigt. Die genaue finanzielle Belastung durch diese Ameisenplage ist noch nicht quantifiziert, aber die Auswirkungen auf die Gemeinden und Privatpersonen sind erheblich.
– NAG