Kühlung der Stadt: Tipps vom Experten für ein angenehmes Stadtklima
Der kommende Sommer verspricht extreme Hitze in Süd- und Südosteuropa, mit Temperaturen von bis zu 46 Grad. Dies stellt Stadtbewohner und Urlauber vor große Herausforderungen, da der sogenannte Heat-Island-Effekt das Stadtklima um bis zu 15 Grad im Vergleich zum Umland aufheizen kann.
Um dieser Belastung entgegenzuwirken, hat der renommierte Stadtentwickler Gregor Grassl von Drees & Sommer fünf Empfehlungen für kühlere Städte herausgegeben. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Mikroklima in urbanen Gebieten zu verbessern und die Gesundheit der Bewohner zu schützen.
1. Mehr Grün für Schatten und Kühlung
Eine effektive Methode zur Abkühlung von Straßen und Plätzen ist die Schaffung von Schattenflächen durch Bäume und überdachte Bänke. Bäume sind nicht nur wichtige Schattenspender, sondern tragen auch zur Kühlung der Luft durch Verdunstung bei.
2. Entsiegelung und grüne Infrastruktur
Die Entsiegelung von Plätzen und Wegen durch den Einsatz von Kiesflächen oder Rasengittersteinen wirkt dem Hitzeeffekt entgegen und ist kostengünstiger als herkömmlicher Asphalt. Vertikale Grünfassaden an Gebäuden sowie Gründächer tragen ebenfalls zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
3. Albedo-Effekt durch helle Oberflächen
Der Einsatz von hellen Materialien wie heller Beton oder Naturstein reflektiert Sonnenstrahlen und verhindert ein starkes Aufheizen von Gebäuden. Dunkle Oberflächen können zudem mit spezieller Farbe aufgehellt werden, um den Albedo-Effekt zu verstärken.
4. Nachhaltige Kühlung ohne Klimaanlagen
Klimaanlagen verstärken den Hitzeinsel-Effekt und führen zu einem Teufelskreis aus Hitze und Abwärme. Grassl empfiehlt daher den Einsatz von Low-Tech-Systemen, die durch Speichermassen und natürliche Kühlungssysteme eine effiziente Kühlung von Gebäuden ermöglichen. Auch auf Quartiersebene sind Low-Energy-Netze eine sinnvolle Alternative.
5. Hochhäuser für besseres Stadtklima
Hochhäuser tragen zur Durchlüftung von Stadtvierteln bei und können als Schattenspender dienen. Durch ihre Bauweise verhindern sie eine starke Aufheizung der Wohnungen und tragen somit zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Fensterflächen nicht mehr als 40 Prozent betragen, um den Energieverbrauch zu optimieren.
– NAG