Osnabrück

Langzeitarbeitslosigkeit im Nordkreis Osnabrück erstmals wieder gestiegen

Im August stagnieren die Arbeitslosenzahlen im Nordkreis Osnabrück mit insgesamt 2.622 gemeldeten Arbeitslosen, während die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren leicht ansteigt, was auf besorgniserregende Entwicklungen im Arbeitsmarkt hinweist.

Im Nordkreis Osnabrück bleiben die Zahlen der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat erstaunlich stabil. Die offizielle Statistik verzeichnet im August 2.622 Arbeitslose, was einen Anstieg von nur sechs Personen gegenüber Juli bedeutet. Dies führt zu einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent, die im Vorjahresvergleich leicht angestiegen ist – im letzten Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.

Besonders auffällig ist der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit. In den Berichten der Arbeitsagentur wird ein Anstieg von Langzeitarbeitslosen festgestellt. Im Jobcenter „Maßarbeit“ waren im August 1.414 Menschen als arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 28 Personen im Vergleich zum Vormonat entspricht. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der Arbeitslosen bei der Arbeitsagentur selbst um 21 auf 1.210.

Ferienzeit beeinflusst den Arbeitsmarkt

Lars Hellmers, Vorstand von Maßarbeit, bringt die stagnierenden Zahlen mit der Ferienzeit in Verbindung, die in der Regel weniger Bewegung auf dem Arbeitsmarkt bedeutet. „Wie üblich in den Ferienmonaten gibt es nur wenig Bewegung“, so Hellmers. Diese Beobachtung wird auch von Christiane Fern, der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück, geteilt. Sie verweist darauf, dass die Sommerferien erst am 3. August endeten, und dass daher keine signifikanten Rückgänge in den Arbeitslosenzahlen zu erwarten waren.

Die Entwicklung gibt jedoch Anlass zur Sorge, insbesondere die Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Nachfrage nach Arbeitskräften. Arbeitgeber im Nordkreis meldeten im August nur 60 neue Arbeitsplätze, ein Rückgang von 29 im Vergleich zum Juli und 97 weniger als im August des Vorjahres. Insgesamt nimmt die Zahl offener Stellen ab, was sich negativ auf die Chancen der Arbeitslosen auswirkt.

Daten zur Ausbildung und deren Bedeutung

Im Bereich der Ausbildung ist eine interessante Statistik zu verzeichnen. In der Region Bersenbrück haben sich seit Jahresbeginn 477 Bewerber um Ausbildungsplätze gemeldet – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit 480.

Zur gleichen Zeit ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen signifikant gesunken: von 578 auf 514, das sind 64 Stellen weniger. Von diesen 514 Ausbildungsplätzen sind gegenwärtig 110 nicht besetzt, was zwar eine Reduzierung um 48 im Vergleich zum Vorjahr darstellt, jedoch auch die Notwendigkeit herausstellt, mehr Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen, um den Bedarf an qualifizierten Kräften zu decken.

Die Herausforderungen im Ausbildungsbereich spiegeln sich auch in der Zahl der unversorgten Bewerber wider: Im August gab es 38 als unversorgt geltende Bewerber, das sind 13 mehr als im August 2023.

Insgesamt zeigt die Situation im Nordkreis Osnabrück, wie fragil der Arbeitsmarkt ist und wie sehr er von saisonalen Einflüssen sowie der allgemeinen wirtschaftlichen Lage abhängt. Mit dem Ausklang der Sommerferien hoffen viele auf eine Belebung der Beschäftigungsmöglichkeiten.

KAufschlägen im Verlauf des Jahres könnte die Schaffung von Ausbildungsplätzen ein zentrales Thema werden, um künftige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt günstiger zu gestalten und um sowohl den Anforderungen der Unternehmen als auch den Bedürfnissen der Arbeitssuchenden gerecht zu werden.

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