Osnabrück

Neurochirurgin rettet Katze: Ein ungewöhnlicher OP-Eingriff in Bramsche

Neurochirurgin Dr. Juliane Schroeteler vom Klinikum Osnabrück rettete die achtjährige Katze Lilly im Tiergesundheitszentrum Grußendorf in Bramsche durch eine komplexe Gehirnoperation, nachdem ein großer Tumor ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt hatte, was dank der modernen Ausstattung und einer besonderen Freundschaft zwischen den behandelnden Tierärzten möglich wurde.

Die faszinierende Verbindung von Veterinärmedizin und Neurochirurgie hat kürzlich in Bramsche für Aufsehen gesorgt, als eine Katze namens Lilly durch die außergewöhnlichen Bemühungen eines interdisziplinären Teams gerettet wurde. Dr. Juliane Schroeteler, Neurochirurgin am Klinikum Osnabrück, nahm an einer Operation teil, die in einem Fachzentrum für Tiermedizin stattfand und das Leben der achtjährigen Britisch Kurzhaar Katze retten sollte.

Hintergrund der Operation

Lilly war stark gesundheitlich angeschlagen. Ein großer Hirntumor, der etwa zwei Zentimeter im Durchmesser maß, verursachte gravierende Gleichgewichtsstörungen und Gehprobleme. Dr. Claudia Funcke, Veterinärmedizinerin am Tiergesundheitszentrum Grußendorf, und ihr Kollege Dr. Carsten Grußendorf hatten im Vorfeld festgestellt, dass eine Behandlung mit Bestrahlung nicht rechtzeitig greifen konnte, um Lilly das Leben zu retten.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Rettungsaktion wäre ohne die enge persönliche Verbindung zwischen Dr. Funcke und Dr. Schroeteler wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Bei einem Reittermin informierte Funcke die Neurochirurgin von Lillys kritischem Zustand, was schließlich zu der Idee führte, die Operation gemeinsam durchzuführen. „Es ist erstaunlich, wie soziale Kontakte in der Medizin Synergien schaffen können“, merkt Funcke an.

Moderne Technik und Operationsbedingungen

Dr. Schroeteler erläutert, dass die Durchführung einer solchen hochspezialisierten Operation bei Tieren nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist. „Wir benötigten moderne Bildgebungstechniken und ein OP-Setting, das den Standards in der Humanmedizin entspricht. Nur so lassen sich komplexe Eingriffe durchführen“, sagt sie. Der Einsatz von MRT-Technologie spielte eine entscheidende Rolle dabei, die Operation präzise zu planen.

Der Operationserfolg

Open Surgery bei einer Katze kann sich zudem ganz anders gestalten als bei Menschen. „Der Schädel einer Katze unterscheidet sich in der Form, und wir müssen die Narkose anders handhaben“, erklärt Dr. Schroeteler. Nach zwei Stunden war die Operation erfolgreich abgeschlossen und Lilly zeigte sofort Anzeichen der Genesung. „Sie öffnete zehn Minuten nach dem Eingriff ihre Augen und stand kurze Zeit später wieder auf“, berichtet Funcke.

Ein Erfolg für alle Beteiligten

Die positive Entwicklung von Lilly nach der Operation ist nicht nur für die Familie der Katze erfreulich, sondern auch für das behandelnde Team. „Es ist für einen Operateur immer besonders schön zu sehen, dass es den Patienten besser geht“, betont Dr. Schroeteler. Das Tiergesundheitszentrum plant, Lilly für eine Kontrolluntersuchung im Juni erneut zu empfangen. Der Erfolg der Operation hat nicht nur medizinisch, sondern auch emotional eine besondere Bedeutung für alle beteiligten Mediziner.

Fazit: Die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze

Die Geschichte von Lilly zeigt, wie interdisziplinäre Kooperationen in der Medizin, insbesondere in der Kombination von Veterinär- und Humanmedizin, zu bemerkenswerten Ergebnissen führen können. Sie hebt die Wichtigkeit moderner Technik und sozialer Netzwerke hervor, die oft den entscheidenden Unterschied für das Leben von Tieren und Menschen ausmachen. Lilly wird als Symbol für Hoffnung und den Einsatz von Fachärzten in kritischen Situationen stehen bleiben.

NAG

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