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Stabwechsel in Osnabrück: Dominicus Meier wird neuer Bischof

Am 8. September 2024 wurde Dominicus Meier im Dom von Osnabrück als neuer Bischof offiziell eingeführt, um das Bistum in einer herausfordernden Zeit zu führen und den Dialog mit den Gläubigen zu fördern, nachdem seine Vorgänger im Zuge von Missbrauchsskandalen zurückgetreten waren.

In Osnabrück hat die katholische Kirche einen neuen Bischof: Dominicus Meier, der als gemäßigt-konservativ bekannt ist, hat seine Amtsführung in einem festlichen Gottesdienst im Dom aufgenommen. Dieser bedeutende Moment markiert das Ende einer 18-monatigen Sedisvakanz, die durch den Rücktritt seines Vorgängers Franz-Josef Bode verursacht wurde, der Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen eingeräumt hatte.

Dominicus Meier, zuvor Abt der Benediktinerabtei Königsmünster und ehemaliger Weihbischof von Paderborn, bringt nicht nur einen reichen Erfahrungshorizont, sondern auch eine tief verwurzelte Freude an der Begegnung mit den Menschen in das Bistum ein. Sein Bischofsmotto, „Durch Christus werden wir zusammengeführt“, spiegelt seinen Wunsch wider, das Vertrauen und die Verbindung zur Gemeinde zu stärken.

Der neue Weg des Zuhörens

Im Rahmen der Amtseinführung will Meier einen dialogorientierten Ansatz verfolgen. Er plant, künftig Zeit damit zu verbringen, die verschiedenen Regionen seines Bistums – von der Grafschaft Bentheim bis zu den ostfriesischen Inseln – kennenzulernen und mit den Menschen direkt ins Gespräch zu kommen. Berichten zufolge hat er sich während seiner Zeit in Paderborn akribisch auf Gemeindevisitationen vorbereitet und sich stets bemüht, auf die Anliegen der Gläubigen einzugehen.

Meier hat sich in der Vergangenheit durch aktives Zuhören und den Austausch mit Fachleuten ausgezeichnet, ohne dabei vorgefertigte Meinungen mitzubringen. Sein methodischer Ansatz könnte entscheidend sein, um den Herausforderungen, vor denen die katholische Kirche gegenwärtig steht, zu begegnen. Diese Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen: Hohe Austrittszahlen und schwindende Kirchensteuereinnahmen erfordern grundlegende Finanz- und Strukturreformen, die er in seiner Amtszeit vorantreiben muss.

Besondere Herausforderungen wird auch die bevorstehende Studie zu sexualisierter Gewalt mit sich bringen, die kurz nach seiner Amtseinführung vorgestellt wird. Diese Studie soll sich mit den strukturellen Gegebenheiten der Kirche auseinandersetzen, die möglicherweise zu einem Missbrauch von Macht und zu einer schleichenden Ignoranz von Beschwerden geführt haben. Meier wird dazu aufgerufen sein, offene und konstruktive Gespräche zu führen und Reformen zu unterstützen.

Mit einem Blick auf die Zukunft

Meier bringt die Spiritualität eines Ordensmannes mit und sieht in der Mitverantwortung der Gläubigen einen Schlüssel zur Stärkung der Kirche. Die kirchlichen Herausforderungen und der Wunsch nach Reformen sind nicht nur lokal, sondern auch auf nationaler Ebene spürbar. Die von ihm mitgetragenen Reformbeschlüsse des Synodalen Weges zeigen, dass er bereit ist, sich mit den drängenden Fragen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen.

Trotz der herausfordernden Zeiten, und mindestens mit einem sparsamen Budget, möchte Meier die positiven Aspekte innerhalb der katholischen Kirche fördern und gleichzeitig neue Impulse setzen. Der renommierte Kirchenrechtler hat erkannt, dass die Kirche Veränderungen durchlaufen muss, um den Bedürfnissen der heutigen Gläubigen gerecht zu werden. Meier schildert, wie wichtig es ist, auch in Krisenzeiten weiterhin das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und zu stärken und dabei den klaren christlichen Mittelpunkt nicht aus den Augen zu verlieren.

Mit einem tiefen Verständnis für die Komplexität der Aufgaben, die vor ihm liegen, wird sich Dominicus Meier auf eine Reise begeben, die das Bild des Bistums Osnabrück entscheidend prägen könnte. Ob er den Wunsch vieler Gläubiger nach einer modernen, transparenten und ansprechenden Kirche erfüllen kann, wird in den kommenden Jahren entscheidend sein.

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