Ostalbkreis

Ellwanger Konzept: Zukunft der Sankt-Anna-Virngrund-Klinik im Fokus

Landrat Joachim Bläse bewertet die von Oberbürgermeister Michael Dambacher und Ellwanger Kreisräten präsentierten Ideen zum Umbau der Sankt-Anna-Virngrund-Klinik voraussichtlich positiv, um die Krankenhausversorgung im Ostalbkreis zukunftssicher zu gestalten, während er gleichzeitig auf die finanziellen Herausforderungen und die langfristige Planung hinweist.

In der jüngsten Diskussion um die Sankt-Anna-Virngrund-Klinik in Ellwangen haben der Oberbürgermeister Michael Dambacher und mehrere Mitglieder des Kreistags ein neues Konzept vorgestellt. Dieses sieht vor, die Klinik in ein sektionsübergreifendes Gesundheitszentrum umzubauen, welches jedoch eine echte Notaufnahme vermissen würde. Im Gegensatz dazu betont Landrat Joachim Bläse die Wichtigkeit einer Notaufnahme, die dringend erforderlich ist, und fordert eine Überarbeitung der Pläne, um dies zu berücksichtigen.

Die Vorschläge von Dambacher und seinem Team beinhalten unter anderem, dass die Notaufnahme sowie die Unfallchirurgie erhalten bleiben. Außerdem soll ein Rehabilitationszentrum eingerichtet werden, und es wird eine Kooperation mit dem Bundeswehrkrankenhaus in Ulm in Aussicht gestellt. Bläse ist der Meinung, dass diese neuen Ideen in die weitere Diskussion eingebracht werden sollten. „Vorschläge und Ideen können dann berücksichtigt werden, wenn Sie zu diesem Ziel wirksam beitragen“, erklärt Bläse. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass auch zukünftig leistungsfähige Krankenhäuser im Ostalbkreis erhalten bleiben.

Die Auseinandersetzung um das Krankenhauskonzept

Bläse äußerte sich über die emotionale Diskussion, die im Juli stattfand. Damals, so berichtete er, war die Debatte sehr hitzig. „Durch die Art und Weise der Einbringung der Ellwanger Ideen sind wir wieder zu einer Sachlichkeit zurückgekehrt. Das freut mich“, äußerte der Landrat. Er zeigt großen Respekt für die Mühe, die die Ellwanger Gruppe in die Ausarbeitung ihrer Vorschläge investiert hat, und schätzt die Möglichkeit für eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Klinikvorstand sowie der Kreisverwaltung.

In Anbetracht des Grobkonzepts, das am 25. Juli 2023 genehmigt wurde und von einer breiten Mehrheit getragen wird, sieht Bläse die Herausforderung in der weiteren Konkretisierung des Zielbilds für die Jahre 2033 und 2034. Darüber hinaus muss auch der Übergang zu einer solchen Vision gestaltet werden. Diese komplexe Situation erfordert ein gesamtheitliches Denken, das über die einzelnen Standorte hinausgeht. „Es geht nicht nur um 2025, sondern um die Folgejahre“, betont Bläse, der eine Gesamtstrategie für den Ostalbkreis sieht.

Ein wichtiger Punkt, den der Landrat in diesem Zusammenhang anspricht, ist die finanzielle Lage. Für das Jahr 2024 rechnet er mit einem Betriebsdefizit von 60 Millionen Euro, was nicht einfach so über mehrere Jahre ausgeglichen werden kann. Bläse stellt die grundlegende Frage auf: „Wie soll das durch den Landkreis und über die Städte und Gemeinden finanziert werden?“ Diese Frage wirft einen Schatten auf die Pläne, die zur Verbesserung der Krankenhausversorgung auf den Weg gebracht werden sollen. Der Landkreis und der Klinikvorstand stehen somit vor einer enormen Herausforderung, um ein tragfähiges Konzept zu entwickeln.

Bläse betont, dass es ihm „nie um einzelne Klinikstandorte“ gegangen sei, sondern um die Kliniklandschaft im gesamten Ostalbkreis. Diese ganzheitliche Sichtweise ist für ihn entscheidend, um die Zukunft der Krankenhausversorgung zu sichern. Der Landrat unterstreicht damit die Notwendigkeit, alle Beteiligten in den Entwicklungsprozess einzubeziehen, um letztendlich eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird und gleichzeitig wirtschaftlich bleibt.

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