Die steigenden Temperaturen und die damit verbundenen Herausforderungen in Ostwürttemberg stellen nicht nur die Bewohner vor Probleme, sondern erfordern auch ein Umdenken in der Stadtplanung. Der Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe bringt wichtige Erkenntnisse zu den städtischen Klimabedingungen und zeigt, wie dringlich der Handlungsbedarf ist.
Bedeutung von Grünvolumen und Versiegelung
Im Kontext der Stadtentwicklung spielen die Begriffe „Versiegelung“ und „Grünvolumen“ eine zentrale Rolle. Während die Versiegelung beschreibt, wie viel Fläche einer Stadt mit Materialien wie Asphalt oder Beton bedeckt ist, bedeutet das Grünvolumen den Anteil an bepflanzbaren Flächen. Eine hohe Versiegelung führt zu einer Erhöhung der Umgebungstemperaturen und vermindert gleichzeitig die Versickerung von Regenwasser. Ein höheres Grünvolumen hingegen sorgt durch Schatten und Verdunstung für eine kühlende Wirkung in urbanen Gebieten.
Herausforderungen im Ostalbkreis
Die kürzlich veröffentlichten Daten der Deutschen Umwelthilfe zeigen auf, dass nicht nur Großstädte, sondern auch Orte im Ostalbkreis wie Aalen und Schwäbisch Gmünd zunehmend von den Auswirkungen der sommerlichen Hitze betroffen sind. In Aalen beispielsweise sind 48,63 Prozent der Fläche versiegelt. Doch trotz dieser hohen Zahl kann die Stadt mit einem überdurchschnittlichen Grünvolumen von 3,63 m³ pro Quadratmeter punkten. Diese Kombination stellt die Stadt vor Herausforderungen, die jedoch nicht ignoriert werden. Initiativen wie „Lasst Aalen wachsen“ sollen den grünen Anteil der Stadt erhöhen und das Mikroklima verbessern.
Der Status von Schwäbisch Gmünd
Im Vergleich dazu steht Schwäbisch Gmünd besser dar. Mit einer Versiegelung von 44,50 Prozent und einem Grünvolumen von 4,20 m³ pro Quadratmeter zeigt die Stadt, dass bereits Maßnahmen zur Begrünung erfolgreich umgesetzt wurden. Maßnahmen im Rahmen der Landesgartenschau 2014 und der Remstalgartenschau 2019 haben das Stadtklima verbessert und dienen als Beispiel für gelungene Stadtentwicklungsprojekte. Die Stadtverwaltung ist zuversichtlich und sieht dies als Ansporn, den pfad der „Grünen Urbanität“ weiter zu beschreiten.
Einordnung der Hitze-Check Ergebnisse
Das Ergebnis des Hitze-Checks ist von erheblicher Bedeutung. Städte mit über 50 Prozent versiegelter Fläche erhalten eine Rote Karte, während solche mit 45 bis 50 Prozent nur eine Gelbe Karte bekommen. Aalen und Schwäbisch Gmünd, die beide im Mittelfeld liegen, sind gefordert, ihr Stadtklima aktiv zu verbessern, um die Lebensqualität in den heißen Sommermonaten zu sichern und die negativen Auswirkungen der Urbanisierung zu minimieren.
Zukunftsperspektiven für den Ostalbkreis
Die Diskussion um temperaturregulierende Maßnahmen und die Bedeutung von Grünflächen gewinnt an Brisanz. Die Bewohner der Städte im Ostalbkreis müssen sich bewusst werden, dass eine Umgestaltung der urbanen Landschaft nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist. Mit vereinten Kräften und durch gezielte Projekte wird es gelingen, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und eine lebenswerte Umgebung für alle zu schaffen.
– NAG