Ostalbkreis

Mitmenschlichkeit im Urlaub: Ellwangens Stadtpfarrer spricht Klartext

In einem eindringlichen Aufruf thematisiert Prof. Dr. Sven van Meegen, Stadtpfarrer von Ellwangen, am 28. Juli 2024 die Herausforderungen der Urlaubszeit und die mitmenschliche Verantwortung im Umgang mit persönlichem "Müll", während er zugleich die wichtige Rolle der Müllentsorger würdigt und betont, dass wahre Erholung auch ein Miteinander statt ein Entziehen beinhält.

Die Bedeutung der Mitmenschlichkeit in der Urlaubszeit

Urlaubszeit ist nicht nur eine Zeit der Erholung, sondern auch eine Phase, in der die Menschen oft mit persönlichen Belastungen und Unzulänglichkeiten konfrontiert sind. Prof. Dr. Sven van Meegen, Stadtpfarrer von Ellwangen, wirft in seinen Überlegungen einen besonderen Blick auf diesen Umstand und thematisiert das Bedürfnis nach Mitmenschlichkeit und respektvollem Umgang.

Die Herausforderungen vor dem Urlaub

In den Tagen vor den Sommerferien steigt in vielen Menschen der Druck und die Unruhe. Prof. van Meegen schildert, wie diese Phase oft von Aggressivität und Ungeduld geprägt ist: „Viele wissen in den ersten Tagen der Urlaubszeit gar nichts mit sich anzufangen. Der Zeitplan ist weg, der Druck auch.“ Diese Umstellung bringt nicht nur innere Konflikte mit sich, sondern verändert auch das Miteinander. Menschen neigen dazu, ihren „persönlichen Müll“ bei anderen abzuladen, was das soziale Klima beeinträchtigen kann.

Respekt vor den Entsorgern unseres Alltags

Ein wichtiger Aspekt seiner Ansichten ist der Respekt vor den Menschen, die im Hintergrund für Ordnung sorgen, wie Müllentsorger und Straßenreiniger. Prof. van Meegen erinnert daran, dass diese oft unbeachteten Berufsgruppen eine essentielle Rolle in der Gesellschaft spielen. „Ich habe Respekt vor den Müllentsorgern, weil ich weiß, was sie leisten“, sagt er und fordert dazu auf, den „Dreck“, den manche Menschen hinterlassen, nicht einfach zu ignorieren.

Mitmenschlichkeit in den Zeiten der Erholung

Der Begriff „Urlaub“ hat seinen Ursprung im 8. Jahrhundert und bezeichnet die Erlaubnis, sich zu entfernen. Prof. van Meegen betont jedoch, dass diese Abwesenheit nicht zur Entfernung von der Mitmenschlichkeit führen sollte. „Weder vor noch im Urlaub soll man in der Nähe anderer Menschen unhöflich oder verletzend sein“, führt er aus. In Zeiten, in denen viele nach Wellness und Entspannung suchen, ist es wichtig, auch die Bedürfnisse der anderen nicht zu vergessen.

Entschiedene Christlichkeit als Wegweiser

Die Rolle der Kirche in der heutigen Gesellschaft sieht van Meegen als eine Herausforderung an: „Um heute eine Kirche für die Unentschiedenen zu sein, bedarf es entschiedener Christen.“ Der Höhepunkt seiner Botschaft liegt darin, einladend zu sein und eine klare Haltung zu vertreten. Die Zeit der Sommerpause sollte als Gelegenheit genutzt werden, um sich auf das Wesentliche zu besinnen und die Mitmenschlichkeit zu fördern.

Fazit: Ein Aufruf zur inneren Reflexion

Abschließend lässt sich sagen, dass die Urlaubszeit nicht nur für persönliche Erholung steht. Sie bietet auch die Möglichkeit, über die eigene Haltung gegenüber anderen nachzudenken. Prof. van Meegen appelliert an alle Menschen, ihre Würde und den respektvollen Umgang miteinander nicht aus den Augen zu verlieren. „Die Zeit ist reif. Nach der Sommerpause geht’s richtig los!“, schließt er seine Überlegungen.

NAG

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