Im Landkreis Ostallgäu hat ein Gewittersturm im Juli erhebliche Schäden in den nahen Wäldern hinterlassen. Dieses Ereignis hat nicht nur die Landschaft betroffen, sondern wirft auch wichtige Fragen zur Waldwirtschaft und dem Einfluss des Klimawandels auf lokale Ökosysteme auf.
Schäden durch extreme Wetterereignisse
Die Stürme haben in den Wäldern rund um Unterthingau und Kraftisried massive Schäden verursacht, geschätzt werden etwa 4.000 Festmeter, die verloren gingen. Der Revierleiter Gerhard Specht erklärte, dass aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten viele Bäume entweder abgebrochen sind oder gefährlich in anderen Bäumen hängen geblieben sind.
Risiko für Waldbesucher
Aufgrund der Gefahren, die von den verbliebenen instabilen Bäumen ausgehen, hat Specht die Waldbesucher ohne Vorbehalt gewarnt, die betroffenen Gebiete zu meiden. „Jederzeit kann ein Baum umstürzen“, so der Förster, der zudem empfiehlt, die Aufräumarbeiten schnellstmöglich in Angriff zu nehmen.
Die Borkenkäfergefahr: Ein weiteres Alarmzeichen
Forstdirektor Stephan Kleiner vom AELF Kaufbeuren hat die Aufmerksamkeit auf die Bedrohung durch Borkenkäfer gelenkt. „Trotz des regenreichen Frühjahrs dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen“, warnte Kleiner. Die durch die Stürme geschädigten Bäume bieten optimale Brutbedingungen für die Käfer, was eine rasche Aufarbeitung der Schäden unerlässlich macht, um eine Massenvermehrung zu verhindern.
Klimawandel als langfristige Herausforderung
Experten betonen, dass es sich um ein weiteres Beispiel für die zunehmenden Extremwettereignisse handelt, die durch den Klimawandel bedingt sind. Sie empfehlen, Mischbaumarten einzuführen, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber solchen Störungen zu erhöhen. Insbesondere müssen junge Tannen und Buchen angepflanzt werden, wo die Naturverjüngung nicht ausreichend oder nicht zu erwarten ist.
Neue Perspektiven auf die Waldwirtschaft
Gerhard Specht, der erst vor kurzem das Forstrevier Seeg übernommen hat, sieht seine Hauptaufgabe darin, die Wälder in gesunde Mischbestände umzuwandeln. Dies ist von großer Bedeutung, um auch in Zukunft die vielfältigen Funktionen der Wälder — wie etwa die Bereitstellung von Holz, Klimaschutz und Erholungsflächen — zu gewährleisten.
Die Bayerische Forstverwaltung bietet Waldbesitzern kostenlose und neutrale Beratungen an, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen im Bereich der Waldbewirtschaftung zu finden. Ein nachhaltiger Umgang mit den Wäldern ist jetzt wichtiger denn je, nicht nur für die gegenwärtige Situation, sondern auch für die kommenden Generationen.
– NAG