Die Lebenshilfe Ostallgäu plant den Bau eines neuen Wohnheims in Füssen, das speziell für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MEH) konzipiert ist. Diese Initiative zielt darauf ab, mindestens 24 Menschen die Rückkehr in ein normales Leben zu ermöglichen, nachdem diese durch diverse medizinische Zustände, wie etwa ein Schädel-Hirn-Trauma oder einen Schlaganfall, in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt sind.
Wachsende Unterstützung für behinderte Menschen
Die Finanzierung des Projekts in Höhe von rund 10 Millionen Euro wird erheblich durch eine großzügige Zuwendung der Kartei der Not unterstützt. Diese Leserhilfe hat sich aus Überzeugung dazu verpflichtet, benachteiligte Gruppen zu helfen, darunter auch Menschen mit Behinderungen, Senioren und Jugendliche. „Die Unterstützung von behinderten Menschen, Senioren und Jugendlichen ist uns seit jeher ein Herzensanliegen“, betont Ellinor Scherer, die Vorsitzende der Kartei der Not.
Ein Barometer für den Handlungsbedarf in der Region
Heutzutage sind aufgrund der medizinischen Fortschritte immer mehr Menschen in der Region auf Unterstützung angewiesen. Schätzungen zufolge leben im Ostallgäu etwa 160 Personen, die an erworbenen Hirnschäden leiden und überwiegend von ihren Familien betreut werden. Die Lebenshilfe Ostallgäu sieht diesen Umstand als Anlass, ihre Dienstleistungen zu erweitern. „Diese Menschen benötigen oft eine ständige Betreuung, die viele Familien nicht leisten können,“ sagt Claudia Kintrup von der Geschäftsführung der Lebenshilfe. Das geplante Wohnheim soll nicht nur den Betroffenen, sondern auch deren Angehörigen eine enorme Entlastung bieten.
Eine wohnliche Umgebung zur Förderung der Inklusion
Das neue Wohnheim wird am Stadtrand von Füssen erbaut, in einem bevorzugten Naherholungsgebiet in der Nähe des Forggensees. Dies ist nicht nur ein Standortvorteil, sondern auch eine bewusste Entscheidung, um den Bewohnern eine Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben zu ermöglichen. „Wir möchten, dass die Menschen mit in der Gesellschaft sind und teilhaben können“, erklärt Kintrup.
Fakten und Ausblick
Der zweigeschossige Neubau soll bis spätestens Anfang 2027 fertiggestellt sein. Der Baubeginn ist für Ende 2024 geplant. Die Gemeinschaftseinrichtung wird nicht nur 16 reguläre Wohnplätze, sondern auch acht zusätzliche Plätze für Menschen mit erworbenen Hirnschäden bereitstellen. Dieses besondere Angebot ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiveren Gesellschaft, die den Bedürfnissen aller Bürger Rechnung trägt.
– NAG