Die evangelische und katholische Kirche steht vor großen Herausforderungen, die durch gesellschaftliche Veränderungen geprägt sind. Julia Koll, Direktorin der Evangelischen Akademie Loccum, sprach im Gemeindehaus St. Willehadi über die „Entkirchlichung“ der Menschen, die seit den späten 1960ern zu beobachten ist. Die sinkende Zahl der Kirchenmitglieder und der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen verdeutlichen diese Entwicklung. Gemeinden setzen zunehmend auf Profilbildung, um ihre Angebote zu spezifizieren und lokale Gemeinschaften zu stärken.
Koll betonte, dass die Gesellschaft unter Druck steht, geprägt von Pluralisierung und Säkularisierung, sowie den Auswirkungen des Klimawandels und demografischen Wandels. Diese Herausforderungen führen zu einer Polarisierung der Gesellschaft, die sich nicht nur ökonomisch, sondern auch kulturell zeigt. In diesem Kontext wächst die Bedeutung privater und lokaler Gemeinschaften, besonders in Zeiten der Pandemie. Die Kirche reagiert darauf mit neuen Ansätzen, wie innovativen Segensfeiern und einer stärkeren Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort, um einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich hier.