Die Schließung der Schlossbrücke in Ritterhude hat die Verkehrssituation in der Region drastisch verändert. Diese bedeutende Verkehrsader, die die L151 umfasst, bleibt voraussichtlich für die gesamte Dauer von zwei Jahren gesperrt. Mit der Brücke ist nicht nur ein Weg für Autos und Lkw blockiert, sondern sie stellt auch eine wichtige Verbindung zu den angrenzenden Gemeinden dar.
Ein historisches Bauwerk geht in den Rückbau
Die Schlossbrücke hat eine lange und wechselvolle Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Wiederholte Reparaturen waren notwendig, oft infolge von Kriegszerstörungen oder Schäden durch Durchfahrt von Schiffen. Die letzte gravierende Zerstörung ereignete sich am 1. Mai 1945, als die deutsche Wehrmacht die Brücke sprengte. Ein Bau aus Metall, der 1926 errichtet wurde, hatte die hölzernen Vorläufer ersetzt. Nach 72 Jahren wird die Brücke nun abgerissen, was für viele Anwohner ein schmerzlicher Verlust ist.
Sanierungsbedarf und seine Folgen
Bereits seit 2014 sind die Mängel der Schlossbrücke bekannt. Offene Fugen, Korrosionsschäden und andere Defekte führten dazu, dass das Land Niedersachsen schließlich entschloss, die Brücke neu zu bauen, nachdem eine Sanierung als nicht nachhaltig erachtet wurde. Die Brücke wurde als nicht einsturzgefährdet eingestuft, allerdings war die Sanierung so kostenintensiv, dass sie den Zustand nur kurzfristig hätte verbessern können. Mit der Entscheidung zur Errichtung eines Neubaus, die dreijährige Planungsphase erforderte, wurde das Schicksal der Brücke besiegelt.
Ein komplizierter Zeitplan
Die Planung der Brücke sah einen schrittweisen Rückbau vor, der sich über zehn Wochen erstrecken soll. Das erste Stadium umfasst die Entfernung des Fahrbahnbelags und die Deinstallation von metallischen Aussteifungen. Schließlich ist ein Kran erforderlich, um die Brückenteile sicher abzubauen. Eine Sprengung, wie sie vor 79 Jahren durchgeführt wurde, ist nicht vorgesehen, da die Nähe zu Wohnhäusern eine solche Maßnahme verbieten würde.
Die Störungen im öffentlichen Verkehr
Die gesamte Verkehrslage hat sich durch die Sperrung der Brücke gravierend verändert. Umleitungen sind notwendig, und über längere Strecken müssen Umwege in Kauf genommen werden. Eine Ampelanlage an der Einmündung Dammstraße/Fergersbergstraße regelt den Verkehr, während Radargeräte dafür eingesetzt werden, das Übergewicht von Fahrzeugen an der Dammbrücke zu kontrollieren. Die Anwohner sind besorgt, dass diese Veränderungen langfristige Auswirkungen auf die Geschäfte in der Umgebung haben könnten.
Die Rolle der Deutschen Bahn
Ein weiterer Faktor, der in die Planung eingegriffen hat, war die Deutsche Bahn, die eine Vollsperrung eines anderen Bahnübergangs für mehrere Wochen angekündigt hat. Dies hat den Zeitplan für die Abrissarbeiten zusätzlich kompliziert. Die örtlichen Politik sind besorgt, dass die gleichzeitige Sperrung von Brücke und Bahnübergang negative Folgen für die lokale Wirtschaft haben könnte.
Zusammenfassend ist die Schließung der Schlossbrücke in Ritterhude nicht nur eine technische Angelegenheit, sondern ein wichtiger Einschnitt in der Verkehrsinfrastruktur, der die gesamte Gemeinschaft betrifft. Der Rückbau und die anschließende Neubauarbeiten bieten jedoch die Möglichkeit, eine sichere und moderne Querung über die Hamme zu schaffen, die den Anforderungen der Zukunft gerecht wird.