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„Mobile Pflegeberatung in Ostholstein: Wir kommen näher zu Ihnen!“

Der Pflegestützpunkt im Kreis Ostholstein feierte Anfang April sein erstes Jubiläum und erweitert nun seine Mobile Beratung um verschiedene Orte im Kreis, um die kostenfreie Pflegeberatung für ältere Menschen und deren Angehörige zugänglicher zu machen.

Im Kreis Ostholstein wird die mobile Beratung für pflegebedürftige Menschen ausgebaut. Anlässlich des ersten Jubiläums des Pflegestützpunktes, der seit zehn Jahren an festen Standorten in der Region operiert, wurde ein neuer Schritt in die Selbstständigkeit unternommen. Heike Steinbach, die Koordinatorin der Pflegeberatungsstelle, stellte die neue Initiative vor, die es noch mehr Menschen ermöglichen soll, auf unkomplizierte Weise Unterstützung zu erhalten.

Das Konzept basiert auf der Erkenntnis, dass nicht alle Ratsuchenden die Möglichkeit haben, in die Büroräume nach Eutin, Oldenburg in Holstein oder Bad Schwartau zu kommen. Oftmals sind gesundheitliche Einschränkungen oder die Sorge, einen fremden Menschen in die eigenen vier Wände einzulassen, Gründe, die eine persönliche Beratung erschweren. „Nun erweitern wir unser Angebot und kommen näher zu Ihnen!“, so Steinbach.

Die Einführung des Beratungsmobils

Ein zentraler Bestandteil der neuen mobilen Beratungsstruktur ist das „Beratungsmobil Pflegestützpunkt im Kreis Ostholstein“. Dieses wurde von der Alzheimer Gesellschaft S.-H. e.V. übernommen und soll ab Juli 2024 im gesamten Kreisgebiet unterwegs sein. Zuvor war das Mobil drei Jahre lang in Schleswig-Holstein tätig und hat sich bewährt.

Um erste Erfahrungen zu sammeln, wurde das Beratungsmobil in verschiedenen Städten getestet. Die ersten Auftritte fanden in Stockelsdorf, Bad Malente, Burg auf Fehmarn, Neustadt in Holstein und Timmendorfer Strand statt. Susan Kühne, eine Verwaltungsmitarbeiterin am Pflegestützpunkt, kündigte an: „Um den Bürgern und Bürgerinnen eine Verbindlichkeit zu geben, haben wir einen festen Einsatzplan erstellt.“ Dieser Plan zeigt, an welchen Tagen und Orten die mobile Beratung stattfindet.

  • Bad Malente: Jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat, 09:00 – 12:00 Uhr, Wochenmarktplatz, Bahnhofstraße 42, Dorit Ernst
  • Burg auf Fehmarn: Jeden 1. Mittwoch im Monat, 09:00 – 12:00 Uhr, Wochenmarktplatz, Am Markt 1, Heike Block
  • Neustadt in Holstein: Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat, 09:00 – 12:00 Uhr, Famila Parkplatz, Rettiner Weg 77, Claudia Buge
  • Stockelsdorf: Jeden 1. und 3. Freitag im Monat, 09:00 – 12:00 Uhr, Wochenmarktplatz, Münzplatz/Rathausmarkt 2b, Christina Grahl
  • Timmendorfer Strand: Jeden 2. Freitag im Monat, 09:00 – 12:00 Uhr, Famila Parkplatz, Höppnerweg 8, Christina Grahl

Eine regelmäßige Evaluation des Einsatzplanes ist geplant, um flexibel auf die Bedürfnisse der Ratsuchenden reagieren zu können.

Barrierefreier Zugang und persönliche Beratung

Das Beratungsmobil ist so konzipiert, dass es den Ratsuchenden eine angenehme und vertrauliche Atmosphäre bietet. Es ist ausgestattet wie ein kleines Büro, in dem zwei Personen Platz finden, und einen barrierefreien Zugang durch eine elektrische Rampe bietet. Bei Bedarf können die Gespräche auch draußen stattfinden, wobei der Vorplatz durch eine Markise zusätzlichen Schutz bietet.

Wenn Interessierte Fragen haben oder Informationen benötigen, erreichen sie den Hauptstandort des Pflegestützpunktes in Eutin werktags von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr unter der angegebenen Telefonnummer oder über die Internetseite. Damit schließt der Pflegestützpunkt eine Lücke in der persönlichen Beratung für diejenigen, die aufgrund von Mobilitätseinschränkungen auf eine niedrigschwellige Unterstützung angewiesen sind.

Die mobile Beratung macht in mehreren Ostholsteiner Gemeinden Station. Foto: Pflegestützpunkt

Letzten Endes zeigt der Schritt zur mobile Beratung im Kreis Ostholstein das Engagement, eine bedürfnisgerechte Versorgung zu sichern und den Menschen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie brauchen.

Die Entwicklung der Pflegeberatung in Deutschland

Die Pflegeberatung in Deutschland hat in den letzten Jahren erhebliche Entwicklungen durchlaufen. Insbesondere die Einführung des Pflegestärkungsgesetzes (PSG) I im Jahr 2015 brachte grundlegende Veränderungen mit sich. Dieses Gesetz führte dazu, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen einen Anspruch auf individuelle Beratung in Anspruch nehmen können. Ziel war es, die Betroffenen besser über ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren, insbesondere im Hinblick auf die Versorgung und Betreuung in der häuslichen Umgebung.

Durch die Veränderungen und die steigende Anzahl von Pflegebedürftigen hat der Bedarf an solchen Beratungsangeboten an Bedeutung gewonnen. Die Statistiken des Bundesministeriums für Gesundheit zeigen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland stetig ansteigt. Im Jahr 2021 gab es über 4 Millionen Menschen, die pflegebedürftig waren. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit von Angeboten wie dem Pflegestützpunkt im Kreis Ostholstein, der mit seiner mobilen Beratung eine wichtige Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger bietet.

Das Konzept des Beratungsmobils

Das Beratungsmobil des Pflegestützpunkts im Kreis Ostholstein ist nicht nur eine praktische Lösung, um pflegebedürftigen Personen Zugang zu Informationen und Beratungen zu ermöglichen, sondern es stellt auch eine innovative Ergänzung zur bisherigen Beratungsstruktur dar. Durch die mobile Beratung wird eine Barrierefreiheit gewährleistet, die es auch Menschen ohne eigene Mobilität erlaubt, notwendige Unterstützung zu erhalten.

Die einheitliche und regelmäßige Verfügbarkeit des Beratungsmobils in verschiedenen Kommunen fördert die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit der Beratungsangebote. Diese Initiativen sind besonders wichtig, da viele ältere Menschen oder Personen mit Behinderung oft Schwierigkeiten haben, zu festen Standorten zu gelangen. So wird durch die mobile Beratung einer der größten Hemmschwellen für die Inanspruchnahme von Hilfe begegnet.

Statistische Einblicke zur Pflege in Deutschland

Um die Relevanz und den Bedarf von Pflegeberatungen weiter zu untermauern, ist es wichtig, aktuelle Daten zu betrachten. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes sind etwa 70% der pflegebedürftigen Menschen über 65 Jahre alt, wobei viele von ihnen an mehreren chronischen Krankheiten leiden. Diese demographischen Fakten verdeutlichen den Druck auf das Pflegesystem und die Notwendigkeit, umfassende Beratungs- und Unterstützungsangebote anzubieten.

Zusätzlich zeigen Umfragen, dass rund 45% der pflegenden Angehörigen ihren Pflichten oft emotional überfordert begegnen. Die mobile Beratung kann hier die notwendige Unterstützung bieten, um pflegenden Angehörigen Strategien und Informationen an die Hand zu geben, die ihnen helfen, ihre Rolle besser zu bewältigen. Damit wird nicht nur die Lebensqualität der Pflegebedürftigen, sondern auch die ihrer Angehörigen verbessert.

Wie die Zahlen belegen, wird die mobile Pflegeberatung im Kreis Ostholstein und deutschlandweit immer mehr zu einer wichtigen Säule in der Unterstützungsstruktur für pflegebedürftige Menschen und ihre Familien.

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